Nun ist es also so weit. Frei nach Udo Jürgens gehn mir nur noch Hawaii und San Francisco in zerriss'nen Jeans ab, New York wäre abgehakt. Wie im vorherigen Post erläutert, hat uns Collin, nachdem er uns Philadelphia gezeigt hat, zur Trenton Train Station gebracht. 11,50 Dollar und eineinhalb Stunden später stiegen wir aus der unterirdischen Penn-Station ins abendliche Manhatten hinauf.
Geschlafen haben wir wieder im Hotel Couchsurfing ;) - diesmal bei Mijail. Er bewohnt eine 2er WG, keinen halben Kilometer von der Penn-Station weg. Da sein Mitbewohner gerade auf der letzten Wahlkampfveranstaltung für Barack Obama in Ohio mitgeholfen hat, hatten wir das riesige Appartement zu fünft. Am ersten Abend hat er uns dann gleich auf das Dach seines Wohnhauses geführt. Wie im Film sind wir (verbotenerweise) auf die Feuerstiege hinaus und haben uns die Stufen hoch geschlichen. Die Aussicht war dann auch entsprechend großartig.

Hier ein Bild vom
Empire State Building, geschossen vom Dach Mijails Hauses. Nach der Zerstörung der Twin Towers bleibt dieses Hochhaus aus dem Jahr 1931 (!) imposantestes Gebäude übrig.

Tags darauf sind wir zuerst mal in den Central-Park gegangen. Dort wollten wir uns mit vier Burschen von der BOKU treffen, die mehr oder weniger zufällig am gleichen Wochenende im Big Apple waren. Der New York City Marathon fand gleichzeitig statt und somit hat es ein bisserl länger gedauert, bis wir uns tatsächlich gefunden haben. Dafür gab es Gelegenheit Fotos vom herbstlichen Central-Park zu schießen.

Es war wieder mal schön, nach Monaten in den vereinigten Staaten österreichischen Dialekt zu hören. Von links nach rechts: Hannes, Jakob, Thomas, Markus, HW, Doris.

Als wir aus dem Central-Park wieder raus wollten, kamen wir direkt beim Marathon dabei. Und ganz offensichtlich auch mit österreichischer Beteiligung. Jedenfalls mit einer Mordsfahne ... und diesmal im positiven Sinn.

Weiter gings die 6th Avenue südlich bis zum Times Square. Vor zwanzig Jahren noch als gefährliche Gegend bekannt, ist es heutzutage DER Platz, wo sich DIE Sachen abspielen. So war der Times Square beispielsweise jener Ort, wo sich am 4. November hunderte Menschen versammelt haben, um die Wahlergebnisse zu erfahren und zu feiern.

Lauf Forrest, lauf! Ca. eine Stunde später im Film "Forrest Gump" gründete Tom Hanks dann die Shrimps-Firma Bubba Gump. Nur... die gibt's ja wirklich!

Tags darauf gings los mit der Freiheitsstatue. Alles Wissenswerte findet ihr mal wieder
hier, ich bin echt in Wikipedia Fan.

Zur Statue selbst kann man hinfahren, kostet aber Geld. Außerdem steht man dann vor einem riesen Trumm Metall, das so hoch ist, dass man es gar nicht aufs Bild bekommt. Deshalb nimmt man besser die Staten Island Ferry, die einen gratis ca. einen halben Kilometer an die Topattraktion heranbringt. Und da kann man so schön windige Fährfotos machen.

Zurück in Manhattan ging's dann ab in den Financial District, der mit Abstand wichtigste Handelsplatz weltweit. Natürlich mit der NYSE - der New York Stock Exchange, dem wohl höchsten Gipfel des Kapitalismus. Ich wäre auch ganz auf die zehntausenden arbeitslosen Banker gespannt gewesen, die laut diverser Medienberichte (z.B.
der hier) auf der Straße stehen. Aber nichts... Offensichtliche Zeichen der Finanzkrise, nada!

Klingende Namen: Wall Street, Broadway - und wir mittendrin. Es ist schon nett, wie sehr man als Auslandssemester herumkommt. Muss mal eine Landkarte machen - mit allen Plätzen, die wir schon gesehen haben.

Bull Market? Derzeit wohl eher nicht. Trotzdem ist der bronzene Bulle im Financial District immer noch eines der meistbegehrten Fotomotive. An einem normalen Montagnachmittag standen ständig ca. 20 Leute an, um ein Bild zu ergattern.

Nicht recht viel weiter gibt's ein anderes Denkmal. Am Ufer des Battery-Park im aüßerst südlichsten Manhattans wird der Opfer der Handelsschiffahrt gedacht. Und zwar in einer sehr guten, da berührender Skulptur. Mehr darüber erfährt man
hier.

Nicht weit weg davon liegt der Ground zero. Mehr als sieben Jahre nach den verheerenden Anschlägen ist die Stätte immer noch eine riesige Baustelle. Die Stimmung dort ist definitiv nicht so locker wie im Rest New Yorks, man ist sich des absoluten Wahnsinns der Geschehnisse doch stets gewahr.

Danach gings zu Fuß weiter Richtung Chinatown und Little Italy. Auf dem Weg dorthin hab ich das obige Foto gemacht, wo sich mehrere Wolkenkratzer in einem Wolkenkratzer spiegeln. New York halt.

Das eigentlich bezeichnende von Manhattan ist die Vielfältigkeit. Unglaublich, aber auf dieser nur ein paar Quadratkilometer großen Insel stößt man auf sehr verschiedene Nachbarschaften. Das hippe Greenwich Village, der großkapitalistische Financial District oder auch Little Italy und Chinatown. Nomen est omen ist dort wirklich alles chinesisch. Die Bezeichnung der Läden, die Speisekarten und sogar auf der Straße hört man fernöstliches Kauderwelsch öfter als Englisch.

Das der Grund in Manhattan relativ sehr teuer ist, ist glaub ich eh bekannt. Dass das in kreative Parklösungen mündet, war mir neu. Diese Stellagen gibt's auch bis 6 Stockwerke hoch.

Am letzten Abend hatte Mijail noch eine coole Überraschung für uns. Er hat uns in Brooklyn (ein anderer Stadtteil in New York) ein echt tolles und vor allem bezahlbares (das war noch toller) Thai-Restaurant gezeigt. Davor allerdings ist er auf dem Weg dorthin kurz stehen geblieben und schnurstracks in eines der Häuser marschiert - wir hinten nach. Die Tür war offen und wir sind das Stiegenhaus hoch. Mindestens sechs Stockwerke später sind wir eine ebenfalls unverperrte Tür aufs Dach und hatten einen Wahnsinnsblick auf Manhattans Skyline. Das folgende Panoramafoto ist auch dort entstanden.

Danach sind wir noch ein letztes Mal in unsere Schlafsäcke gefallen und nächsten Tag mit Zug und Collin wieder zurück nach Morgantown. Welch ein Kontrast ;)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen