Mittwoch, 31. Dezember 2008

Happy New Year

Sind wir nun schon im neuen Jahr, oder noch nicht? Gar nicht so einfach zu beantworten, ist doch unsere Geburtszeitzone mittlerweile seit einer viertel Stunde schon im 09er, unser derzeitiger Standort aber noch nicht.


Apropos Standort: ich schreibe gerade aus New York City. Silvester in Manhattan. Nicht schlecht, oder? Die größte und berühmteste Neujahrsparty steigt natürlich am Times Square. Dort sind wir am Nachmittag gewesen und haben ziemlich schnell beschlossen, dass wir zu Mitternacht woanders sein wollen. Um am Times Square zu feiern, muss man nämlich mindestens 6 Stunden dort sein damit man einen Platz bekommt. Und dann heißt es warten. Warten ohne dass man seinen Platz verlassen könnte (nein auch nicht aufs Klo) und warten ohne Alkohol (ist auf öffentlichen Plätzen verboten). Ach ja, saukalt ist es auch (ca. -10 °C und windig).



Also sind wir jetzt mal wieder zurück ins Hotel, haben gerade den Donauwalzer auf Ö1 angehört und warten auf einen Kollegen von der BOKU, Helmut, der auch gerade in NYC ist und mit dem wir dann eine Flasche Sekt aufmachen werden : )

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Montag, 22. Dezember 2008

Special Topic: Fingerjoint

Hier mal ein holztechnologisches Post: Keilzinken, oder Fingerjoints wie man auf gut Englisch sagt. Diese Technik wird angewandt um kurze Bretter an den Stirnseiten zusammen zu leimen und somit längere, wertvollere Bretter (oder Lamellen) zu erhalten. Nachdem es ziemlich aussichtlos ist, einfach die Stirnseiten mit Leim einzustreichen, zusammen zu pressen und zu hoffen, man erhalte eine gute Verbindung, muss man sich was anderes einfallen lassen.

Beim Keilzinken fräst man in die Stirnseiten Keile im Zick-Zack Muster. Diese Zacken passen genau ineinandern und sind viel stabiler zu verleimen. Colin hat über diese Methode seine Master-Thesis verfasst und ich hab dafür ein paar Fotos gemacht, die ich euch auch ganz gerne zeigen würde.

Um die Verzinkungen herzustellen, sind Colin und ich nach Mooresville, North-Carolina gefahren. Dort haben nicht nur über 60 NASCAR Teams ihren Sitz (darunter Red Bull Racing), sonder auch die Firma Weinig USA. Diese stellen maschinelle Keilzinker her und eines dieser haben wir benutzt um die über 1000 Bretter, die ich vor Monaten mal abgemessen habe, tatsächtlich in Lamellen zu verarbeiten.



Die Ausgangsbretter, die ca. zwischen 15 und 100 cm lang sind werden auf einen querfahrenden Tisch gegeben. Dieser führt die Stirnseiten dann bei einem Zick-Zack-Fräskopf vorbei. Das wird für die andere Seite auch ausgeführt. Danach werden die Bretter stirnseitig beleimt und aneinander gefügt. Mit einer Presse wird die Lamelle längs zusammengeschoben um die Verbindung zu festigen.

Hier sieht man ein eher schlechtes Beispiel von einer Keilzinkung (Holzart Pappel). Normalerweise sollten die beiden Stück in genau einer Ebene liegen. Dafür kann man aber die Verkinkung recht schön erkennen.


Hier ein anderes Bild der Verkinkung (Holzart Pappel). Diese Verzinkung wurde für nicht tragende Zwecke erstellt. Für diesen Fall werden die Zinken ganz zusammen geschoben. Das ermöglicht das die entstehende Lamelle fehlerlos zu lackieren, was z.B. beim Möbelbau sehr wichtig ist.


Colin hat die Verbindungen anschließend auf ihre Festigkeit geprüft. Ich habe für ihn die Fotos von der Bruchstelle erstellt (Holzart: Kirsche). Wenn ihr draufklickt, sehr ihr die Bilder in voller Auflösung. Wichtig ist bei so einer Verbindung immer im der Holzbruchanteil. Das ist der Anteil der Bruchfläche, wo das Holz gebrochen ist. Dort wo nicht das Holz gebrochen ist, hat der Leim versagt. Ein hoher Holzbruchanteil ist also zu begrüßen.



Hier nochmal ein Bild mit horizontalen Zinken. Hier ist der Holzbruchanteil sehr gering (nur in einer Keilflanke). Das könnte einerseits an einer schlechteren Verleimung liegen, oder an der größeren Festigkeit des verwendeten Holzes (Eiche)

Knoxville, Tennessee - hin und weg

Ihr habt ja keine Ahnung wie nett das ist, wenn man in der Früh aufsteht und absolut NICHTS zu tun hat. So geht's uns derzeit. Das Semester ist vorbei, die Noten sind ausgestellt, keine Hausübungen mehr und Eric ist mittlerweile auch wieder aus der WG ausgezogen und wir haben die 100 m² für uns allein ; )

Ab 30. Dezember haben wir ein Zimmer in Manhattan - Silvester in New York. Um bis dahin ein bisserl mobil zu bleiben, haben wir uns wieder ein Auto gemietet, das ich vergangenen Dienstag in Manhattan abgeholt habe. Während der Fahr hab ich dann aber ein bisschen gezweifelt, ob es die 7 Stunden Fahrt wirklich wert war, dass wir uns eine Einwegmietgebühr erspart haben. Auf den letzten 200 km hatte ich nämlich etwas ungute Fahrtbedingungen.


Während es in höheren Schichten regnete, schob sich knapp über der Oberfläche Kaltluft dazwischen. Das hatte zur Folge, dass es regnete obwohl die Temperatur bei ca. -2°C war. Und sobald der Regen auf der Straße oder auf dem Auto aufkam fror er... Hier hab ich ein Foto vom Auto, ihr könnt euch vorstellen, wie rutschig die Straße war!

Apropro Auto: gemietet hätten wir ja eigentlich einen Chevrolet Avio - einen Kleinwagen. Als ich die Karre dann abholen wollte, hatten die keinen mehr von den kleinen und sie mussten mir das Nächstgrößere geben - einen nagelneuen Toyota Rav4 V6 mit Allradantrieb und 269 PS (!!!). Schon ein tolles Auto!


Wir hatten also ein Auto und ein paar freie Tage. Das schrie förmlich nach Road-Trip und so entschlossen wir uns nach Tennessee zu fahren, um Gerald zu besuchen. Er ist ein Holztechnologie-Kollege von der BOKU, der im vergangenen Semester ein Praktikum an der University of Tennessee in Knoxville.




Auf dem Weg dahin kamen wir bei der New River Gorge vorbei. Diese Schlucht ist berühmt für Raften und die New River Bridge. Als wir dort waren, sind gerade Nebelschwaden durchgezogen - coole Stimmung an der größten einbogigen Stahlbrücke der USA.


Nachdem wir dann schlussendlich beim Gerald angekommen sind (auch Google Maps ist nicht unfehlbar, "grmpf") waren wir dann eh ziemlich müde. Tags darauf hat er uns das Institut gezeigt wo er arbeitete und wir waren bei zwei wissenschaftlichen Vorträgen dabei. Interessant. Wie ihr an unseren komischen Hüten erkennen könnt, war der Tag damit aber noch nicht vorbei (tatsächlich hat er noch ziemlich lange gedauer ; )

Knoxville liegt mitten im Bible-Belt und dementsprechend aktiv sind christliche Gruppierungen. Eine davon lädt immer wieder internationale Studenten zu diversen Veranstaltungen ein. Und nachdem wir ja auch Austauschstudenten sind, hat uns Gerald einfach zu einer Weihnachtsparty mitgenommen. Die Veranstalter derer sind sehr reich. Oder lasst mich mal so sagen: sehr beeindruckendes Haus/Villa. Im Laufe des Abends gab es ein großes Buffet und danach zogen wir durch die Nachbarschaft um Weihnachtslieder zu singen - war schon lustig (wer weiß wie gut ich singen kann, kann sich das jetzt lebhaft vorstellen, haha).

Nun ja, nachdem es auf der Party weder Bier noch Wein oder sonstwas gab, war alles um 10 am Abend wieder vorbei und wir sind in eine Bar. Neben Gerald waren auch noch Randy und Aziz mit.

Man sagt ja, dass Rom nicht an einem Tag erbaut wurde. Das ist eine Lüge, Chuck Norris HAT Rom an einem Tag erbaut.


Aziz ist ein Austauschstudent aus Saudi Arabien. Er war ein erstaunlich guter Billiard Spieler und wir hatte eine Mordsgaudi mit ihm. Nachdem er in Saudi Arabien ja gar keinen Alkohol trinken darf, nutzt er seinen Auslandsaufenthalt um ein bisschen was nachzuholen.


Glücksspiel ist ebenfalls verboten und so sind wir später noch Poker spielen gegangen. Aziz ist der perfekte Poker-Gegner - er ist kein einziges Mal ausgestiegen, hat immer höher geboten, als hätte er unendlich viele Pennies (um die haben wir gespielt) zur Verfügung. Ich nenn das die Ölfeld-Strategie.

An diesem Abend hatten wir wieder mal grauenhaftes Wetter - Regen bis schwerer Regen.

Tags darauf sind wir noch in ein riesiges Outlet-Center gefahren und haben ein paar Schnäppchen gesucht - und, oh ja, auch gefunden. Später sind wir zur Knoxville-Philharmonie gegangen, die ein Weihnachtskonzert gespielt haben. Nun ja, was soll ich sagen... Es hat ja gut angefangen, mit Tschaikovski. Aber dann gings bergab. Zuerst kamen Ballettänzerinnen, die eher die Figur und Grazie von Eishockeyspielern hatten. Aber als dann ein Sänger als Santa Claus über die Bühne hüpfte und Rock Christmas sang und Witze erzählte, wusste ich wieder, was wir an den Wiener Philharmonikern bzw. Symphonikern haben.

Am nächsten Tag gings dann wieder nach Hause. Wir sind dann mal von der Interstate abgefahren und haben eine nette Bergstraße gefunden - Tatsache! Wie gesagt, ein 269 PS Auto mit Allrad, war schon spaßig!

Montag, 15. Dezember 2008

"EUR/USD" oder "Wo bleibt das Steak?"

Hahaaa - her mit der Kreditkarte, jetzt wird eingekauft. Neue Schuhe, neues Snowboard, neuer Laptop, neues alles. So ungefähr hätt ich mir das vorgestellt, als ich am ersten August Österreich gen Amerika verlassen hab - der Kurs war ja seit Wochen über 1,55 und machte keine Anstalten schlechter zu werden...


Nun ja, ich hätts besser wissen müssen. Der Pfeil kennzeichnet unsere erste Berührung amerikanischen Bodens, von da an gings bergab. Pffff. Und alles was vor kurzem noch unglaublich billig aussah, wurde innerhalb von einigen Wochen fast schon teuer.

Das beste Beispiel dafür ist ein Steak (die einzige Mahlzeit, die in den USA besser schmeckt als überall anders). In Morgantown waren wir gemeinsam mit meinem Vater, Eric und Madison im Texas Roadhouse. Hier ein Link zu deren Speisekarte. Man beachte das USDA Choise Sirloin mit 8 ounce (ca. 250 Gramm). Ein suuuuper Steak um $ 10,79. Das waren umgerechnete € 8,78 - das gleiche hätte aber kurz nach Ankunft nur € 6,80 gekostet. Hört sich nicht so schlimm ab, ist aber ein entscheidender Unterschied.

Aber eigentlich ist der Preis des Steaks gar nicht so ausschlaggebend - viel bedeutender sind die Fixkosten (Wohnung, Unisachen, täglicher Bedarf) die man zahlen MUSS, egal wie der Kurs ist. Und wenn diese Fixkosten die Hälfte des Gesamtbudgets ausmachen, dann ist der Rest (mit dem man dann Spaß haben kann) ca. doppelt so abhängig vom Wechselkurs. Das heißt, wenn der Wechselkurs 20% schlechter wird (und das wurde er), kann sich das "freie" Budget um 40% verringern...

...und da wären wir beim Grund warum ich hier bislang viel weniger Steaks aß, als ich gern hätte. Doch es gibt einen Lichtblick am Ende des Tunnels: es wird wieder besser! Und sobald er 1,40 überschreitet, geb ich mir ein 11-ounce-Steak, yeah!

George Bush shoe attack

Würde ein Schuh nach dem österreichischen Präsident oder Kanzler geworfer, wäre ich ehrlich erbost. Allgemeiner Tenor hier, als Bush mit einem (offenbar stinkigen) Schuh attakiert wurde, war: Verdammt, warum hat er ihn nicht getroffen - hehe!

Sonntag, 14. Dezember 2008

Eric's Convocation

Und wieder mal ein Klischee, das wir bislang aus dem Fernsehen kannten: Convocation oder Graduation. Nachdem die wenigsten Studenten hier ein Master-Studium machen, wird die Gradutation zum Bachelor richtig groß aufgezogen. Also trafen sich ca. 1000 Neo-Akademiker mit Anhang heute im Colisium in Morgantown um sich ein bisschen feiern zu lassen. Alle davon übrigens in blauen (mit einigen gelben Ausnahmen) Roben und Kapperln.


Hier Eric, der Gute. Man bemerke die Krawatte, die ich ihm kurz davor noch geknotet habe :-D



Die Zeremonie lief so ab, dass zuerst ein Chor ein bisschen herumgesungen hat, dann ein Bläserquintett (mitunter schauderhaft) geblasen haben und dann hielt der Rektor (der übrigens mal im Ausschuss des Salzburg Seminars tätig war) eine Rede. Danach gings los und jeder der Studierenden wurde namentlich aufgerufen.


Der Rektor war in elegantes (?) Rot gekleidet - so wie die ganze Zeremonie ein recht farbenfrohes Schauspiel war. Nach jedem Studenten wurde übrigens ein bisschen geklatscht oder heftig gekreischt, je nachdem ob nur die Familie oder auch ein paar Studienkolleginnen dabei waren.



Und was darf natürlich keinesfalls abgehen? Das Hochwerfen der Kapperl natürlich! Leider hat das kaum einer gemacht, aber einen hab ich erknipst : )

Freitag, 12. Dezember 2008

holzjob.at


Wie lang ist's her - vielleicht schon zwei Jahre? Da bin ich bei der Jahreshauptversammlung unseres Absolventenverbandes VHÖ (Verband der Holzwirte) auf eine Jobinitiative eines unserer Alumni, Stefan Vötter, aufmerksam geworden - holzjob.at

Er hatte vor, gemeinsam mit anderen engagierten Leuten aus der Holzwirtschaft eine Online-Jobbörse einzurichten. Die Idee hat ziemlich gut gefallen (nona, werd ich doch selbs in absehbarer Zeit einen Job suchen müssen), also hab ich mich hingesetzt und ein Logo für die damals noch logolose Website gebastelt.

In der Zwischenzeit ist holzjob.at die beste Quelle für Jobinserate in der Holzwirtschaft (weit gefasst) in Österreich, aber auch schon in manchen Nachbarländern. Und nachdem es gerade einen Relaunch der Seite gegeben hat, dachte ich mir, ich verlink sie mal hier in meinem Blog. Und das Beste: mein Logo ist immer noch in Gebrauch
: )

Aus is' - Semester ist vorbei!

So, das wars - das Semester ist vorbei. Und zwar mit Pauken und Trompeten! Oder eher pauken und Prüfungen schreiben. Das sieht nämlich folgendermaßen aus. Die vorletzte Uniwoche nennt sich "Dead-Week". Da gibts zwar manchmal noch reguläre Vorlesungen, oft finden aber auch Präsentationen statt. Ich hatte zwei presentations, eine in Englisch und eine über mein Businessplan Projekt.

In Englisch hab ich übrigens über Fotografie referiert. Als Abschluss haben wir dann noch ein Gruppenfoto gemacht, wie passend...


Von links nach rechts: Akina (Japan), Yang (China), Lakh Net (Nepal), Rafael (Brasilien), Juliana (Brasilien), Sandy (West Virginia), Borja (Spanien), Tracy (Hong Kong), Patrick (Hong Kong), Gracy (Mexiko), oben Norberto (Mexiko), unten Tracy (Hong Kong) und schließlich ich.

Die Woche darauf ist dann "Finals-Week". In dieser, letzten Uniwoche finden keine Vorlesungen mehr statt, es wird nur mehr geprüft. Ich hatte zum Glück nur eine Endprüfung und die fand am Montag statt, somit war die Sache für mich schon relativ bald gegessen. Doris hatte Mittwoch und Donnerstag ihre Prüfungen, aber ich glaube es ist ihr, so wie mir, recht gut gegangen.

Dieses Wochenende wird Eric gemeinsam mit hunderten anderen Studenten seine "Convocation" feiern - auf gut fremdwortdeutsch Bachelor-Sponsionsfeier. Bin schon recht gespannt, wie das wird - Doris und ich dürfen auch daran teilnehmen.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Hinter der Linse

Ich werde relativ oft auf meine Bilder angesprochen. Offenbar gefallen die ganz gut. Also hier mal ein bisschen Hintergrund womit ich die mache, wie ich sie bearbeite und oranisiere und ein Link zu einer Seite wo einiges zum Bildaufbau erklärt wird.

Die Ausrüstung
  1. Die Kamera: Ich hab eine Olympus E-410. Das ist eine digitale Spiegelreflexkamera. Hab ich mir damals vor Beginn des Semester gekauft and keinen Cent davon bereut. Die Bedienung hab ich relativ schnell erlernt und mit der Qualität bin ich echt zufrieden (nur beim Fokussieren könnt sie ein bisserl schneller sein)
  2. Die Objektive: Da das eine digitale Spiegelreflex ist, kann ich die Objektive wechsel. Ursrpünglich war nur ein Zuiko Digital 14-42mm dabei, hier hab ich mir noch ein Zuiko Digital 45-200mm dazu gekauft. Damit kann ich so ziemlich alles abdecken was ich brauche - 14mm ist fast schon Weitwinkel und mit 200mm kann man schon ziemlich gut reinzoomen.
  3. Zubehör: Kürzlich hab ich noch ein Stativ und einen Aufsetztblitz dazugekauft. Hab ich aber erst seit kurzem und kann noch nicht viel darüber sagen.



Die Bildbearbeitung


Fast schon jeder hat eine Digitalkamera. Ich will gar nicht wissen, wieviel Fotos tagtäglich geschossen werden. Dann kommt man heim und lädt sie auf den Computer rauf wo sie... naja, früher hätte man wohl verstauben dazu gesagt. Um das zu verhindern kann ich euch zwei gute Tipps geben:
  1. Schlechte Fotos löschen. Ich weiß, man hat ja eh genug Platz auf der Festplatte - trotzdem sind mindestens die Hälfte aller gemachten Fotos (zumindest bei mir) Ausschuss, den ich ganz sicher niemals brauchen werde. Diese Fotos schaffen es bei mir nicht mal auf den Computer, sondern werden gleich auf der Kamera gelöscht. Am Computer schau ich mir die Bilder dann nochma an und lass nur mehr die drauf, bei denen ich das Gefühl habe, dass es sie wert sind, behalten zu werden. An manchen Tagen bleiben da nur 10% aller Foto übrig.
  2. Qualität verbessern. Niemand braucht ein Photoshop Profi sein, um aus seinen Fotos wirklich gute Resultate rauszuholen. Ich benutze die Gratis Software Picasa von Google. Damit kann man düster Bilder aufhellen, Unnützes wegschneide oder auch schiefe Aufnahmen gerade drehen.
  3. Ordner organisieren. Picasa erlaubt es nicht nur die Bilder nachzubearbeiten, sondern organisiert sie auch übersichtlich. Damit ist es mir möglich einen Überblick über tausende Fotos in den letzten Jahren zu behalten. Picasa durchsucht zu Beginn nämlich den ganzen Computer nach Fotos und zumindest mir ist es passiert, dass ich alte Bilder fand wo ich nicht mal mehr wusste, dass ich sie hatte.


Noch etwas zum Bildaufbau

Was macht durchschnittliches Foto zu einem super Foto? Die Ausrüstung oder das Motiv sind sicher wichtige Faktoren, aber nicht der wichtigste. Viel wichtiger ist es sich damit zu beschäftigen, wie ein Bild aufgebaut sein soll. Da gibts nämlich ein paar Regeln, die es wert sind zu befolgen. Hier ist ein Link zu einer Seite die sich ausführlich damit beschäftigt. Wer gute Fotos machen will - bitte durchlesen!

Dienstag, 2. Dezember 2008

Washington DC - National Mall

So, vorbei ist's mit den Thanksgiving-Trip Beiträgen. Zeit wirds. So ein Blog ist ganz schön viel Arbeit. vor allem wenn man was Gscheites schreiben will - das dauert nämlich unangenehmerweise länger als irgendeinen Blödsinn zu verfassen. Alle meine schlechteren Posts hab ich wahrscheinlich im Stress verfasst.

Aber ich soll ja über ganz was anderes schreiben: letzte Woche hatten wir Black Friday. Das hört sich jetzt an, als wäre wieder mal die Börse kollabiert... das Gegenteil war der Fall. Dieser schwarze Freitag ist der umsatzstärkste Tag des ganzen Jahres. Nachdem Thanksgiving immer an einem Donnerstag ist, haben sehr viele Menschen am Freitag frei und nutzen diese Zeit um einzukaufen. Und das nimmt Ausmaße an, die man sich nicht vorstellen kann. Am Abend des Vortages gab es schon Berichte von Kauflustigen, die begonnen haben sich anzustellen. Und als tags darauf in den frühen Morgenstunden die Türen geöffnet wurden, wurde ein Angestellter eines Wal-Marts im Bundesstaat New York von den einströmenden Horden zu Tode getrampelt (!) - furchtbar.



Wir planten von vornherein nicht shoppen zu gehen, sondern wollten uns ein paar Museen in Washington DC anschauen - wir haben ja damit gerechnet, dass die ganzen Amerikaner in den Shopping-Centern sind.

...nun ja, wir haben uns getäuscht und zwar ordentlich. Washington DC ist ja die Hauptstadt der USA - im Herzen davon gibt es die "National Mall", ein Park in und um den die meisten Sehenswürdigkeiten aufgeringelt sind. Parkplätze sind da auch aufgeringelt, tausende. Und zielgenau stand da überall ein Auto drauf (auch tausende). Wir haben dann auf der anderen Seite wo wir eigentlich wollten einen Parkplatz gefunden - endlich. Aber dafür haben wir direkt beim Albert Einstein Denkmal geparkt, hehe.

Albert Einstein kennt eh jeder. Also nehm ich ihn als Anlass, ein anderes - weniger bekanntes Genie vorzustellen: wer kennt Nikola Tesla? Wenn nicht, kann ich nur empfehlen mal nachzulesen - der Typ hatte es ziemilch drauf.


Good ol' Abe Lincoln! Ich wünschte, ich könnte so cool im Sessel sitzen!


Blick vom Lincoln Memorial zum Washington Monument (das ist der riesige Obelisk). Wer muss da nicht an Forest Gump denken... Fooorest! Fooooooreeest! Jenny? Jeeennnyyy!


Das Korea Veterans Memorial.


Das World War II Memorial.


Ein Detail desselben World War II Memorial.

Auf der National Mall gibt es neben den beiden erwähnten Kriegerdenkmälern noch eines für den Ersten Weltkrieg und für den Vietnamkrieg. Hier in Amerika ist der Umgang mit militärischen Auseinandersetzungen übrigens fundamental anders als in Österreich.

Dafür gibt's einige Gründe: erstens die USA sind derzeit im Krieg - Irak und Afghanistan. Sie waren es eigentlich auch dauernd - da fällt mir jetzt beispielsweise Somalia und Haiti ein. Zweitens haben sie im Gegensatz zu Österreich auch mal Kriege gewonnen, vor allem mit dem Zweiten Weltkrieg haben sie sich ein besonderes Bewusstsein erkämpft. Drittens sie sind militärisch die absolute Großmacht.

Daraus folgt, dass das Militär mit Navy, Army und Air Force öffentlich viel präsenter und selbstverständlicher ist, als in Österreich. Und während das Bundesheer die Soldaten nicht unbeding zu Höchstleistungen antreibt (wie ich als leidgeprüfter Grundwehrdiener zu behaupten wage) kann man hier über Milität sehr gute Ausbildung erhalten und Karriere machen.




Blick vom World War II Memorial zum Lincoln Memorial.

Hier nochmal das Washington Monument.



Father and Son Plackner vorm Weißen Haus. Danke Doris für das super Foto : )

The Udvar-Hazy Air and Space Museum

Steven Udvar-Hazy ist ein amerikanischer Geschäftsmann ungarischer Herkunft der im Jahr 1999 dadurch bekannt wurde, dass er die bis zu diesem Zeitpunkt höchste Geldspende einer Einzelperson an ein Musem stiftete - 65.000.000 Dollar! Genug Kapital um damit eine Halle mit sehr großen Toren auf dem Gelände des Flughafens Washington-Dulles zu errichten und diese mit netten Flugzeugen und ähnlichem zu füllen.

Hier man ein paar Fotos der netteren...

Ha, so wird man begrüßt, wenn man dieses (kostenlose) Museum betritt. Ich wünsche, ich könnte jetzt dazuschreiben, was für ein grimmiges Flugzeug das ist... ich hab aber ehrlich gesagt keine Ahnung mehr.


Hier weiß ich es aber noch sehr gut: Die Lockheed SR-71A Blackbird. Ihres Zeichens das schnellste gemals gebaute Flugzeug (3.529,6 km/h) - unfassbar. Würde mich interessieren, welchen cw-Wert das Teil hat. Die waren lange Zeit militärisch als Aufklärer im Dienst, keine einzige davon wurde jemals abgeschossen.


Weiter geht's mit Kriegsgerät: F-14 Tomcat - bekannt als Tom Cruise's liebstes Transportmittel im Film Top Gun und sonst auch immer noch im Dienst der US Navy.

Das ist ein Space-Shuttle mit dem schönen Namen Enterprise. Obwohl... so spacig ist es gar nicht, hat es doch die Atmosphäre nie verlassen und wurde lediglich zu Trainingszwecken eingesetzt. Die schiere Größe dieses Teil ist übrigens sehr beeindruckend - hätt ich mir kleiner vorgestellt.

Leider ist Chuck Norris der einzige, der ohne weiteres im Weltall überleben könnte. Alle anderen brauche einen Raumanzug. Einer davon wurde nach Gebrauch auch an das Air and Space Museum gespendet!


Das muss ganz schön gedauert haben, all die Flugzeuge hier hineinzuschlichten. Die sind übrigens noch fast alle in flugtauglichem Zustand.

Die Enola-Gay. Einer der unzähligen Bomber aus dem zweiten Weltkrieg. Dieser hier hat allerdings traurige Berühmtheit erlangt wurde doch aus dessen Frachtraum die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen...


Tja, früher ist das alles noch viel einfacher gegangen - da hat man ein paar Leisten und Stoffbahnen zusammengeleimt, einen Motor an einen Propellor geschraubt und dann konnte man auch schon abheben. Heutzutage ist das nicht mehr so einfach. Heutzutage ist das Hightech. Und alles fliegt schneller, weiter und besser...



...oder vielleicht doch nicht. Die Concorde ist eines der wenigen Beispiele wo sich eine serienreife Technologie (Passagier-Überschallflug) kommerziell nicht weiter- sondern zurückentwickelt hat. Schaun aber immer noch steil aus, diese Teile.


Beeindruckendes Museum, muss ich schon sagen - dafür hätt ich sogar Eintritt gezahlt. Aber das ist nun mal der große Vorteil Washington DC's - fast alle Museen sind gratis.

Thanksgiving Trip 7 - Erntedank |= Thanksgiving

Thanksgiving. Vielleicht sollte ich darüber ein paar Worte verlieren. So ein Reisebericht ist ja recht und nett und schön, aber irgendwann wird's fad darüber zu lesen, wo jemand gewesen ist und was er/sie dort gemacht hat, findet ihr nicht? Das Schlimmste sind ohnehin Dias anschauen zu müssen, die erstens schlecht gemacht und nicht mal aussortiert sind - brrr. Seid froh, dass ihr hier am Blog nur die interessantesten 2 % meiner Fotos präsentiert bekommt : )

Thanksgiving also... wir oftmals mit Erntedank übersetzt, was aber nur bedingt stimmt. Hier ist der zugehörige Wikipedia Artikel. Man muss jedenfalls mal festhalten, dass es DAS Thanksgiving nur in den USA gibt. Die Kanadier haben zwar auch einen gleichlautenden Feiertag, der ist aber Wochen früher und hat nicht diesen Stellenwert. Für US-Amerikaner allerdings, ist das nach Weihnachten und vielleicht Independence Day der wichtigste Feiertag. Die Wurzeln liegen in den ersten Siedlern im 16. Jahrhundert, die es nicht geschafft haben sich während des Sommers ausreichend mit Nahrungsmitteln für den Winter einzudecken. Sie haben nur überlebt, weil ihnen von den Ureinwohnern geholfen wurde. Im Jahr darauf ging es schon besser und als Dank hat man die Indianer dann zu einem Truthahn (welche ja wild in Amerika vorkamen, wie man anschaulich in Asterix und die große Überfahrt nachlesen kann ;) eingeladen.

Jahrhunderte später, als man die meisten Indianer dann umgebracht oder in Reservate gesperrt hatte, entsann man sich dessen und machte einen Feiertag daraus. Heutzutage ist es ein traditionelles Familienfestessen, Inidaner werden - soweit ich weiß - eher nicht mehr eingeladen.

Leider war ich dann schon ein bisschen fotofaul, also muss ich diesmal wieder ein Foto von Wikipedia herhalten. Jedenfalls sieht man hier das meiste, was auf eine Thanksgiving Tafel gehört: dünn aufgeschnittener Truthahn der zuvor im Ganzen gebraten wurde, Stuffing, Gemüse, Gravy (die Soße), Cranberry-Jam und als Dessert Pumpkin-Pie.


Glücklicherweise hat mein Vater eine Flasche Obstler für die Jaeschkes mitgebracht, der nach der Völlerei sicherlich eine Wohltat war : )

So, hiermit beende ich meine Thanksgiving Reihe. Trotzdem bin ich noch ziemlich zurück, muss ich doch noch über unseren Besuch im Air and Space Museum und auf der National Mall in Washington erzählen. Außerdem waren wir in Fallingwater - mehr darüber aber später!

Thanksgiving Trip 6 - Country Road, Take Me Home

Tags darauf, am Mittwoch, ging’s um 6 in der Früh wieder südwärts. Wir mussten die Italienerinnen spätestens mittags in Albany abliefern, sie fuhren mit dem Greyhound-Bus weiter nach Boston. Und später natürlich wollte mein Vater noch vom Flughafen in Washington abgeholt werden. Der kam nämlich herüber um uns zu besuchen! Da von uns vier Reisenden ich der einzige über 25 war blieb es an mir hängen, die gesamte Strecke zu fahren. Mietwagenfirmen in den USA verlangen nämlich ordentlich Zuschlag für Zusatzfahrer, vor allem wenn sie noch kein Vierteljahrhundert alt sind.

Die Route führte uns, nachdem wir die amerikanische Grenze problemlos überquert hatten, durch den Adirondack-Nationalpark. Das ist der größte an der Ostküste und sah vom Freeway richtig nett aus. Weniger nett ist, dass es da die ersten 100 Meilen mal keine Tankstelle gab, *schwitz*. Das größte Problem des Kia Spectra war wirklich sein kleiner Tank…

Aber natürlich ist alles wieder gut ausgegangen und wir haben Lorenza und Giulia in Albany am Busbahnhof zurückgelassen. Und während sie auf den Bus Richtung Osten warteten, haben wir unsere Sitze weit zurückgefahren und sind nach Washington gecruised.

Autofahren in den Vereinigten Staaten ist schon ein bisschen anders als bei uns. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit liegt zwischen 100 und 110 km/h - eigentlich unverständlich angesichts der enormen Distanzen, die man hier mit dem Auto zurücklegt. Man muss allerdings schon zugeben, dass hier viel relaxter gefahren wird - weniger gehetzt, verglichen mit Österreich. Weiters fällt auf, dass so ziemlich jedes Auto mit Tempomat (heißt hier "Cruise-Control") ausgestattet ist.

Nun ja, 1300 km und 12 Stunden Fahrt später sind wir gut in Washington angekommen. Obwohl schon einigermaßen fertig von der langen Autofahrt war der Tag noch nicht zu Ende. Mein Vater hat sich nämlich eine Woche Urlaub vom Bauernhof (und von der Bürgermeisterkandidatur - aber dazu ein anderes Mal mehr) genommen um uns zu besuchen. Zielsicher ist er dann einen Tag vor Thanksgiving gelandet, was für ein Zufall - hehe.

Eric's Eltern haben uns nämlich für die Thanksgiving Feiertage bei sich eingeladen. Und so konnten mein Vater, Doris und ich wieder Quartier bei den unglaublich netten Jaeschkes beziehen. Thank you so much, Chris and Jeannie!


Thanksgiving Trip 5 - Underground Shopping

Zweiter Tag in Montreal: Regen, manchmal Schnee, schweinekalt und sonst auch windig. Wenn man dann noch mit drei Mädels unterwegs ist mündet das ziemlich sicher in einen Einkaufstag. So war es dann auch und so war es dann auch gut, denn in Montreal kann man einkaufen, wie sonst auf der ganzen Welt nicht – unterirdisch. Das ganze nennt sich „Underground-City“ und ist schlicht und einfach gesagt ein riesiges unterirdisches Shoppingcenter. Halb Downtown ist hier mit unterirdischen Gängen verbunden, die in wirklich große unter- und oberirdische Einkaufshäuser münden. Na Bumm…

Wie lange sind wir wohl dort gewesen, vielleicht 8 Stunden? Jedenfalls sind wir nicht mal knapp soweit gekommen, alles zu sehen. Das war wirklich riesig.

An diesem Tag passierte sonst nicht recht viel, wir sind halt früh ins Bett, da am nächsten Tage die längste Autofahrt anstand, die ich jemals gemacht habe.

Ganz ohne Bild geht's dann aber doch nicht, also klau ich wieder mal eines von Wikipedia. Dies zeigt Montreal bei definitiv besserem Wetter, als wir es hatten. Ende November ist vielleicht nicht die beste Zeit um Kanada zu bereisen, aber die Ferien kann man sich halt nicht aussuchen.