Sonntag, 31. August 2008

Let's gooo ..... Mountaineers!

Gestern war der große Tag: unser erstes Football Game. Doris und ich hatten Glück und bekamen gleich Tickets zugelost. Eric musste ein bisschen zittern, er erhielt sein Ticket erst ein paar Stunden vor Spielbeginn.

Es war das erste Football Game der Saison und das ist immer noch ein bisschen wichtiger. Also waren in Morgantown noch ein bisschen mehr Leute. Das muss man sich mal vorstellen: 30.000 Einwohner während der Ferien, 28.000 mehr während des Semesters macht knappe 60.000. Man bedenke, dass das Stadion 65.000 Leute fasst. Also - grobe unqualifizierte Schätzung - sind an Spieltagen locker über 100.000 Leute in der Stadt, eher sogar 150.000!

Zwei davon waren Eric's Eltern, die extra 3 Stunden von Washington D.C. hergefahren sind und von irgendwem noch Karten kaufen wollten. Das läuft nämlich so ab: jeder Student kann sich für ein Ticket und ein Gast-Ticket bewerben - online natürlich. Die Studenten-Tickets sind gratis, sofern man überhaupt welche erhält. Die Gast-Tickets kosten 45 $. Wenn man so eines zugelost bekommt kann man es aber weiterverkaufen. Gestern wurden diese Tickets für 100 $ gehandelt. Das war Erics Eltern dann doch zuviel und sie blieben in der WG von Erics Schwester um sich das Spiel anzuschauen.

Doch davor hat Anna für uns alle noch Burger und Hot-Dogs zubereitet. Mmmhh! Damit kann man sich bei mir beliebt machen. Hier Doris und Chris - Erics Vater - kurz bevor die Burger zusammengebaut wurden.


Ich bin mir sicher, ihr habt noch alle das Bird's Nest Stadion in Peking im Kopf. Schaut ziemlich cool aus. Das Stadion hier in Morgantown ist das genaue Gegenteil. Da die meisten Tickets verschenkt und nicht verkauft werden, konnte man offenbar nicht viel Geld ausgeben. Herausgekommen sind oval angeordnete Beton-Fertigbauteile.


Sobald man mal drinnen ist, zeigt sich das ganz aber von seiner Butterseite. Und in unserem Fall war es goldgelbe Butter - goldbelb und blau. Das sind nämlich die Farben von der WVU - und wirklich fast jeder hatte zumindest ein entsprechendes T-Shirt an.


Bei dem Spiel hat nichts gefehlt, was ich bislang nur aus US-amerikanischen Fernsehserien kannte. Quarterbacks, Cheerleader und sogar eine Blasmusikkapelle waren dabei. Und das Publikum hat auch brav angefeuert. Das sieht so aus, dass 30.000 Leute auf der einen Seite des Stadions "Let's gooo..." schreien und die 30.000 auf der anderen Seite "...Mountaineers!" antwortet.

Falls sich übrigens jemand für die Regeln interessiert, hab ich auf der rechten Seite einen Link geposted. Das wichtige ist jedenfalls, dass wir gegen die Universität von Villanova mit 48 zu 21 gewonnen haben. Das Spiel wurde übrigens landesweit im Fernsehen übertragen.


Doris, Eric und ich sind leider auf der Sonnseiten gesessen. Natürlich hat Stadion kein Dach oder sonst einen Sonnenschutz, also wars eine Mordshitze. Deshalb sind wir kurz vor der Halbzeit wieder zurück zu Annas WG gegangen und haben uns den Rest gemeinsam mit Eric's Eltern und Annas Klimaanlage angeschaut.


Freitag, 29. August 2008

Cheat Lake - diesmal ohne nasse Füße

Ich glaube, ich bin die letzten beiden Wochen jeden einzelnen Tag im Recreation Center gewesen. Sei es laufen, klettern oder - wie meistens - schwimmen. Heute war allerdings was neues dabei: wir haben uns ein Kanu ausgeliehen. Mitsamt Paddeln und Schwimmwesten. Kost auch nicht viel - pro Tag 17,5 $ - und da gerade das lange Wochenende angefangen hat, können wir uns es um das gleiche Geld sogar bis Dienstag ausleihen - Montag ist Feiertag.



Heute sind die Madison, Eric und ich mit unserem Kanu, sowie Brian mit seinem eigenen Kajak wieder an den Cheat Lake gefahren um abends ein wenig herumzupaddeln. Bedingungen waren perfekt - warmes Wasser, schönes Wetter und wenig Boote auf dem Wasser. Also haben wir unsere Sachen im Kanu verstaut und sind auch schon in See gestochen.

Die Gegend hier ist wirklich wunderschön - sehr viele Hügel und diese als ganzes mit Wald bedeckt.

Unser Kanu war mit drei Innenbord-Paddlern ausgestattet - wobei der Heck-Paddler nur selten bei der Arbeit anzutreffen war - das Foto oben zeigt einen dieser raren Momente. Meistens hat er uns (Madison und mich) einfach nur angefeuert und ein bisschen gelenkt mit seinem Paddel.

Brian ist ein Freund von Eric und ein echt netter Kerl. Außerdem ein geschickter Kajaker. Neben ein paar anderen Tricks ist er auch eskimoherumgerollt.

Als wir vielleicht zwei Meilen den Cheat River - der Hauptzufluss des Cheat Lakes - hinaufgepaddelt sind, sahen wir am Ufer einige Forstmaschinen stehen. Außerdem war es ohnehin Zeit zum Abendessen (war auch im Kanu verstaut) und so gingen wir an Land. Madison und Eric studieren Forstwirtschaft, Brian Wildtierökologie und somit galt das erste Interesse natürliche den Fällarbeiten. Da es schon Freitagabend war, waren keine Arbeiter mehr hier, aber vor allem Madison weiß sehr viel über die Holzarten und die Erntetechnik.

Aufgrund des hügeligen Geländes werden die meisten Bäume motormanuell (mit der Motorsäge) gefällt. Das Rücken übernimmt ein Skidder, wobei die Skidder-Trails (die Wege, wo mit dieser Maschine gefahren wird) relativ rücksichtslos ins Gelände geschlagen werden.


Die Stämme werden zu einem Platz gerückt, wo sie dann von diesem Greifer auf die gelbe Säge (die leider nur halb im Bild ist) gelegt, wo sie abgelängt werden. Der Greifer sortiert dann auch die Holzarten.



Die wichtigsten Holzarten in West Virginia sind Red Oak und Yellow Poplar. Nadelhölzer gibt es zwar auch, sind aber rar. Unter anderem weil die natürlichen Vorkommen von Fichte schon vor ca. einem Jahrhundert gerodet wurden. Interessant ist, dass hier auch relativ viel Robinie vorkommt, die aber kommerziell kaum genutzt wird - Robinienfußboden kennt man hier gar nicht!

Die Doris war übrigens heute nicht dabei, da sie immer noch dabei ist einen Reitstall zu finden. Dafür sitze ich jetzt zuhause und hab einen Muskelkater in den Schultern ;), währen die Miss D. mit den Italienerinnen Bowlen gegangen ist. Aber am Sonntag wollen wir nochmal Paddeln gehen, da ist sie sicher dabei.

Morgen ist übrigens ein großer Tag: das erste Football-Game für uns. Und glücklicherweise haben wir beide Karten für das Spiel zugelost bekommen - die Nachfrage ist nämlich weit höher als das Angebot. Aber darüber wirds einen eigenen Post geben, also: stay tuned! Und hey, wo bleiben die Kommentare...? ;)

Dienstag, 26. August 2008

Ohne Preisvergleich wirst du nicht reich...

...hat schon der Dagobert Duck gewusst. Und recht hat er. Und irgendwie muss das auch auf mich übergesprungen sein, weil seit wir da sind ist in mir ein latenter Preisvergleicher aktiv. Das geht recht einfach - alle Preise durch 1,5 dividieren. Das stimmt zwar nicht genau (heute sind wir wieder runter auf 1,47, das heißt um 10% schlechter als noch vor einem Monat ... hrmpf), aber es gibt einen ungefähren Vergleich. So und hier mal einen ersten Überblick:

Billiger:
  • Benzin: kostet hier ungefähr die Hälfte. Diesel kostet auch ca. die Hälfte, bekommt man aber bei den meisten Tankstellen nicht. Auch Autos und Versicherungen sind hier deutlich billiger.
  • Mode - vor allem Markenkleidung: hab hier eine Levi's Jeans um 25 € gekauft...
  • Elektroartikel: 20-50 % billiger. Die Doris ist grad ganz heftig am überlegen, ob sie sich nicht ein Macbook zulegen soll. Vor allem da Soren aus Dänemark auch eins bestellt hat. Und ich hab heut ein Objektiv für meine Kamera bestellt, welches in Österreich ca. das doppelte gekostet hätte. Ich bezahl dafür 114,99 $, in Österreich hat geizhals.at das günstigste Angebot mit 149,90 € gefunden, Amazon verlangt 255 € (!!!).
  • Fastfood: Schlecht für mich, aber ein gutes Beispiel. Heute war ich zum Mittagessen im Mountainlair, so eine Art Haus-der-Studenten mit vielen Fastfood-Angeboten. Zuerst gab's bei McCoy's 6 Chicken-Wings um 2,76 $, das war allerdings ein bisserl wenig. Also noch zum Burgerking - da hab ich den günstigsten Burger gesucht, gefunden, gekauft und gegessen ... genossen nicht so sehr - aber was will man für 1,06 $ (ca. 0,60 €) schon verlangen.
Hier ein Foto vom Mountainlair - das war beim Fall-Fest, wo noch Sbarro - der original italienische Imbiss - offen hatte. Fragt lieber nicht, was die originalen Italienerinnen davon halten.

  • Essen im Restaurant: kommt zwar darauf an, aber in den normalen Kettenrestaurants kann man ab 6 € ein komplettes Menü inklusive Getränke bekommen. Es gibt hier auch ein wirklich gutes Sushi-Restaurant, wo die Fischröllchen auch um mindestens ein Drittel billiger sind, als was man in Wien zahlt.
  • Bier: ja, das hab ich auch schon herausgefunden ;). Vor allem, wenn man gleich eine Box mit 30 Budweiser-Dosen kauft ist es etwas billiger als beispielsweise ein Ottakringer. Den Vergleich mit Stiegl will ich gar nicht anstellen - da werd ich eh nur neidisch auf euch, wenn ich daran denke.
    Und auch im Restaurant zahlt man weniger für's Bier als in Wien. Aber erwarte nicht, etwas zu bekommen, das in Österreich ein Wirt mit Anstand auch nur in die Karte aufnehmen würde.
Teurer
  • Manche Lebensmittel im Supermarkt. Vor allem die besseren Käsesorten sind schon teuer. Und guter Speck oder Schinken... vergiss es -gibt's nicht.
  • Inlandsflüge: Richtige Billigflieger wie Ryanair oder SkyEurope fehlen hier.
  • Mobiltelefonie: Unglaublich aber wahr - Handies sind bei uns billiger. Und zwar deutlich. Vor allem weil man nicht nur für Anrufe zahlt, sondern genau so viel, wenn man angerufen wird.
So, das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt. Grundsätzlich ist das Leben hier aber ein bisschen billiger als in Wien. Obwohl... dieser Wechselkurs. Ach, warum konnte der nicht bei 1,60 bleiben. Das hätte alles um 10% billiger gemacht und das macht bei mehreren tausend Euro Gesamtausgaben hier in den USA schon viel ausgemacht!

Montag, 25. August 2008

Verkehrsmittel in Morgantown

Es gibt Sachen, die sind in Österreich viel schwieriger als hier. Eine Firma aufzumachen beispielsweise. Aber es gibt auch das Gegenteil - Sachen die in Österreicher viel einfacher sind als hier. Und dazu zählt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln herumzukommen. Morgantown hat zwar ein sehr innovatives fahrerloses Transportsystem - den PRT, aber das Bussystem ist löchrig. Im folgenden werd ich mal beschreiben wie der "normale" Student hier zur Uni kommt, bzw. wie Doris und ich das machen.

So, dieses Foto zeigt den Parkplatz bei der nördlichen PRT-Endstation. Tausende Studenten kommen nämlich tagtäglich mit dem Auto nach Morgantown. USA-weit wohnen 85% der Studierenden off-campus, das heißt in einem nicht von der Uni verwalteten Heim. Das dürfte in Morgantown ähnlich sein. Und viele wohnen etwas außerhalb und brauchen deshalb ein Auto.

Doris und ich wohnen zwar auch etwas außerhalb aber wir haben das Glück, dass 5 Gehminuten entfernt eine Bus vorbeifährt, der uns in 5 weiteren Minuten genau zu dem oberen Parkplatz an der PRT-Station bringt. Busfahren ist übrigens insofern lustig, als es keine Haltestellen gibt. Man muss nur wissen, wo der Bus fährt, geht zu der Straße und winkt, sobald er daherkommt. Der Fahrer bleibt dann stehen und man kann einsteigen. Aussteigen funktioniert genauso - man muss nur sagen wo man rauswill und schon ist man draußen.

Der Bus fährt alle 20 Minuten und ist eigentlich recht pünktlich. Aber (da ist es wieder, dieses aber...) das Problem ist, dass der letzte Bus um 20:40 fährt. Nur von Donnerstag bis Samstag gibt es noch ein spezielles Nachtservice, wo der Bus im Halbstundentakt bis in die Downtown fährt (weil der PRT halt auch nur bis 21:00 fährt). Das Blöde ist, dass Samstags tagüber oder den gesamten Sonntag genau gar kein Bus fährt. Und auch kein PRT.

Aber es geht auch ohne Bus. Dankenswerter Weise stellt mir der Eric ein Radl zur Verfügung und ich fahr auch ziemlich oft damit. Nur... das hätt ich mir einfacher vorgestellt. Es gibt nämlich fast keine Radler hier in Morgantown - man ist der absolute Exot, wenn man ohne Motor auf der Straße unterwegs ist. Das hat leider die Auswirkung, dass die Autofahrer wirklich keine Ahnung haben, wie sie mit Radlern umgehen sollen. Und nun schaue man sich bitte das folgende Foto an - Fehlersuchbild, was geht hier ab?

Das ist die Straße, wo der Bus fährt der uns zum PRT bringt. Und wo ich auch gern fahren würde um zum PRT zu kommen. Jetzt zur Auflösung: bei der Straße gehen Gehsteige und Straßenlampen ab. Ich hätte nie geglaubt, was das bedeutet - nämlich, dass man als Radfahrer hier nichts mehr verloren hat, wenn man an seinem Leben hängt (keine Untertreibung, ich hatte schon eine unheimliche Begegnung mit einem 2,5 Tonnen Pickup - ist aber gut ausgegangen).

Mittlerweile haben wir uns schon eine Alternativroute gesucht. Trotzdem ist es recht schwierig am Wochenende, bzw. am späten Abend zurück zu kommen. Aber immerhin sind die Taxis recht billig. Irgendwie überleg ich mir aber immer noch, ein Auto zu kaufen... weil bislang war das Wetter immer super, aber wenns mal kalt und nass wird wärs schon viel besser mit einem Dach über den Rädern...




Ausflug zum Cheat-Lake

Gestern war wieder einmal ein wunderschöner Tag. Erstaunlicherweise hatten wir bislang keinen einzigen Tag, an dem das Wetter nicht schön war. Aber auch das wird sich mal wenden. Gestern aber wie gesagt - wunderbar. Nachdem Doris und ich am Nachmittag eine Radtour entlang des Mononghalia-Rivers gemacht haben (war aber ziemlich eintönig). Die Doris war ziemlich fertig - der letzte Anstieg vom Fluss bis zu unserem Appartment ist nicht ohne.

Hier Eric mit seinem Mermaid ;)

Also bin am Abend nur ich mit Eric und Madison an den Cheat-Lake gefahren. Die kannten eine wirklich schöne und schön versteckte Bucht, wo wie die letzten Sonnenstrahlen des Sonntags genossen.


Direkt dort wo wir waren, mündet ein kleiner Bach mit eiskaltem Wasser in den See. Trotzdem war die Temperatur so richtig angenehm für eine willkommene Abkühlung.

Sonntag, 24. August 2008

Tuition - Studiengebühren

Ein Wort zu den Studiengebühren. Während ich mir gerade die Schluss-Show der Olympischen Spiele anschaue kann ich auch gleich mal wieder über einen interessanten Aspekt bloggen. Hier an der West Virginia University sind Studiengebühren zu bezahlen. Und zwar prinzipiell kostendeckende Studiengebühren was heißt, dass die Studierenden jene Kosten begleichen die sie verursachen.

Hier hab ich einen Sreenshot von meiner Studiengebühren-Rechnung. Abgesehen mal von der Late Payment Fee, die sich fehlerhaft eingeschlichen hat, müssen alle anderen Beträge allen anderen Studenten jedes Semester bezahlen. Als Austauschstudent bekommt man sowas aber zu unserem großen Glück erlassen. Immerhin 7.900 $ pro Semester.



Aufgrund dessen kann man ein paar interessante Fragen stellen:
  1. Wie können sich das die Studierenden leisten?
    Antwort: Grundsätzlich vier Möglichkeiten, die je nach familiärer Lage miteinander kombiniert werden. Erstens die lieben Eltern (gell Papa ;) zweitens ein Kredit, der nach Beendigung des Studiums zurückgezahlt wird; drittens eine Beschäftigung neben dem Studium (die Schwester unseres WG-Kollegen Eric arbeitet beispielsweise bei Starbucks, Eric selbst verdient sich was beim Bäume Stutzen dazu) und viertens - entsprechende Studienleistungen vorausgesetzt - Stipendien, die häufig von Absolventenverbänden vergeben werden.

  2. Welche negativen Auswirkungen haben diese Studiengebühren?
    Hmm... das ist für mich schwer abzuschätzen. Es ist zwar ziemlich teuer zu studieren, aber ... wenn man wirklich will, dann schafft man es. Auch wenn man Eltern hat, die keine finanzielle Unterstützung geben können. Vor allem wenn man was am Kasten hat und Stipendien abräumen kann.
    Was man aber nicht vergessen darf ist, dass abertausende Studierende jedes Jahr graduieren und zwar mit abertausenden von Dollar an Schulden. Da ist dann nichts mehr mit Herumreisen oder mal ein halbes Jahr noch ein bisschen auf der Uni herumhängen, bis man einen passenden Job gefunden hat. Nein, da will die Bank dann Kohle sehen.


  3. Welche positiven Auswirkungen haben diese Studiengebühren?
    Oh-oh. Studiengebühren. Und positive Auswirkungen. Wie kann ich das nur in einem Satz verwenden. Noch dazu wo ich doch bei der ÖH dabei bin/war wo Studiengebühren doch das pekuniarisierte Böse sind. Aber es gibt positive Auswirkungen, wenn man für sein Studium zahlen muss.
    Hier in Amerika ist alles ein Business - auch das Studium. Als angehender Student stellt man sich die Summe vor, die man an die Uni zahlen muss (ca. 60.000 $ im Fall der WVU) und fragt sich ob es das WERT ist. Derzeit sind ca. 30.000 Studenten hier der Meinung dass es das wert ist und überweisen jedes Semester brav die Tuition. So, und jetzt kommt's: Für dieses Geld erwartet jeder Student, dass er auch g'scheit betreut wird - und die Professoren haben eine sehr große Motivation die entsprechende Betreuung sicherzustellen. Weil - wenn die Studenten schlecht betreut werden, wird es nicht mehr so viele Studenten geben. Das würde ganz einfach geringere Einnahmen bedeuten. Die Folge daraus ist, dass Professoren die drei Semester hintereinander von den Studenten schlecht evaluiert werden, aus der Universität hinausgeschmissen werden. Ich kenne Professoren an der BOKU, die würden da schon mehrmals die Uni verlassen haben müssen...

    Was ist nun die positive Auswirkung: Hervorragende Betreuung - Engagierte Lehrende - Beeindruckende Campus-Infrastruktur.
Also wenn man sich das jetzt durchliest könnte man ja glatt auf die Idee kommen, ich würde hohe Studiengebühren dem österreichischem System vorziehen. Hmm... Man muss sich vor Augen halten, dass wir in Österreich AUCH die Kosten für jedes Studium kostendeckend zahlen. Wir machen das halt nur zu 10% aus Studiengebühren und die restlichen 90% kommen aus dem Steuergeld (also doch: Danke Papa ;) - aber auch an alle anderen Steuerzahlern). Was es in Österreich aber nicht so gibt, ist der Qualitätsanspruch in der Lehre - wie ich ihn hier schon in der ersten Woche erlebt habe. Lehrende, die zu spät in die Vorlesung kommen oder LVAs auch schon mal "vergessen" gibt's hier nicht. Lehrveranstaltungen scheinen schon in der ersten Stunde durchgeplant - ich weiß in allen meinen Kursen schon nach der erste Woche ziemlich genau was ich da machen werde und was notwendig sein wird, um ihn positiv abzuschließen. Das ist auf der BOKU viel zu oft nicht der Fall.

Was ich daraus lerne? Wir sollten uns als Studierende in Österreich vor die Augen halten, dass unser Studium nicht nur die 363 € pro Semester wert ist, sondern dass die Allgemeinheit jedes Jahr tausende Euro für einen jeden Studenten zahlt. Mit diesem Wissen muss der Anspruch darin bestehen, für dieses Geld auch eine entsprechende Leistung zu verlangen. Wenn wir das schaffen, ohne die Studiengebühren zu erhöhen, dann wäre viel gewonnen.
Also, liebe Studierendenvertreter. Bitte nicht noch jahrelang um einen vergleichsweise geringen Betrag streiten - sondern mehr Qualität fordern und umsetzen!

Donnerstag, 21. August 2008

Special Issue: Recreation Center

Das Recreation-Center, oder "Rec-Center" wie man im Sprachgebrauch immer wieder hört ist eines der Highlights der WVU. Es ist eine unglaublich große Sporthalle mit verschiedensten Anlagen.

Dazu muss ich mal ein paar grundsätzliche Worte verlieren welchen Stellenwert der Sport für diese Universität hat. Die WVU finanziert zu einem Gutteil aus Studiengebühren. Das heißt, dass mehr Studierende auch mehr Geld für die Uni bedeuten. Und ein gutes Angebot an Sportstätten ist natürlich eine Motivation an die WVU zu kommen. Ein Professor den ich getroffen habe, hat ganz offen ausgesprochen, dass das Rec-Center als Recruiting-Instrument angesehen wird.

Nur, dass das Sportangebot so dermaßen gut sein würde, hätte ich mir nicht träumen lassen. Aber hier mal ein paar Fotos:

Schwimmhalle mit 6 Schwimmbahnen (die ich fast täglich nutze ;) einem Entspannungsbecken und einem heißen Whirlpool.

Dutzende Kraftsportgeräte auf zwei Geschoßen:

Eine ca. 20 Meter hohe Indoor-Kletterwand, an der man ständig und ohne Seile herumkraxeln kann, sofern man nicht die gelbe Bouldering-Linie überklettert. Uns wurde erzählt, dass die WVU die erste Uni in den USA war, die eine Indoor-Kletterwand hatten und sie sind immer noch ganz stolz darauf (zurecht!).

Gleich daneben eine Überkopf-Kletterhöhle

Gleich dahinter eine von mehreren Reihen von Ergometern, Laufbändern und ähnlichem. Übrigens alles Top-Geräte. Und man braucht einfach nur hingehen, sich draufstellen und loslaufen - keine Anmeldung oder sonstwas nötig.
Dann... mehrere Turnhallen auf zwei Geschoßen in denen in Summe geschätzte 8 Basketballspiele gleichzeitig stattfinden können. Die sind ganz narrisch auf das Basketball - dafür fehlt mir irgendwie das Verständnis, aber man kann in den gleichen Hallen ja auch Badminton, Volleyball oder Indoor-Hockey spielen. Direkt darüber befindet sich überigens eine Laufbahn, die genau 1/9 Meile lang ist - also neunmal herum, schon ist man 1,6 km weiter.
Weitere Angebote, von denen ich jetzt keine Fotos gemacht habe sind z.B. Squash, Tischtennis, Tischfußball und Sachen wie Tauchkurse oder verschiedene Outdoor-Aktivitäten (Kajak, Rafting, Wandern, Klettern). Eine Sauna wird vermutet, konnte aber bislang noch nicht nachgewiesen werden ;)
Die WVU bietet natürlich auch Bowlen und Billard an, das ist allerdings in einem anderen Gebäude.

So - und jetzt kommen wir zu den wirklich coolen Dingen: Kosten für Eintritt und Öffnungszeiten:

  1. Der Eintritt ist frei, sofern man WVU-Student ist. Doris, ich und ca. 30.000 andere zahlen also genau gar nichts dafür.
  2. Öffnungszeiten sind sehr großzügig:
    Montag-Freitag: 6:00-24:00
    Samstag: 8:00 - 24:00
    Sonntag: 10:00 - 20:00
Und das Angebot wird wirklich gut genutzt. Heute war ich von halb 7 bis 8 am Abend schwimmen und jede Bahn war meist doppelt belegt. Die Kraftkammer war mehr oder weniger gerammelt voll und überall wurde Basketball gespielt - abgesehen von einem Turnsaal, wo gerade eine Yoga-Klasse war. Ganz lustig anzuschauen.

ABER eins kann ich mir nicht verkneifen: Ich muss schon sagen, dass unser Türkenschanzpark einfach schöner ist - sowas fehlt hier ein bisschen. Ich hoffe, ihr genießt ihn sobald eure Ferien über sind. Morgen übrigens gibt's eine Geburtstagsparty, wo ich schon einen ganzen Haufen internationaler Studenten eingeladen hab - wird sicher eine Gaudi.

Dienstag, 19. August 2008

Fall Fest

Jedes Jahr im Wintersemester wird von der WVU ein Festival veranstaltet: Fall Fest. Und wieder einmal glaubt man es kaum, wofür die Universitäten hier Geld zur Verfügung haben. In Morgantown wird jedenfall ein Teil der Studiengebühren dafür investiert landesweit bekannte Bands einzuladen. Als Ausländer kannte ich keinen, aber der Headliner war in American Idol - so eine Art amerikanisches Starmania - und da ist das Publikum schon ziemlich ausgeflippt.

Es waren geschätzte 15.000 Studenten da - trotzdem sind sich die internationalen zufällig wieder über den Weg gelaufen - hier auf dem Foto sind auch wieder einige Nationen vertreten.

Noch ein Wort zum Alkoholkonsum: Nachdem das ganze von der Universität veranstaltet wurde hab ich ja gar nicht damit gerechnet, dass da Bier ausgeschenkt wird. Doch es wurde. Aber man musste nachweisen mindestens 21 Jahre alt zu sein. Dann konnte man Bons für höchsten 4 Seiterl kaufen. Naja, das haben wir ausgeschöpft - jedenfalls die Dänen und die Österreicher ;)


Jedes Jahr im Wintersemester wird von der WVU ein Festival veranstaltet: Fall Fest. Und wieder einmal glaubt man es kaum, wofür die Universitäten hier Geld zur Verfügung haben. In Morgantown wird jedenfall ein Teil der Studiengebühren dafür investiert landesweit bekannte Bands einzuladen. Als Ausländer kannte ich keinen, aber der Headliner war in American Idol - so eine Art amerikanisches Starmania - und da ist das Publikum schon ziemlich ausgeflippt.

So, der Stundenplan steht!

Um den Status als Austauschstudent beizubehalten muss man mindestens 12 Credits an Lehrveranstaltungen nachweisen. Das ist gar nicht so wenig, zählt doch ein Credit für gut 2 ECTS. Also nix mit fauler Haut. Für alle Nichtakademiker: ein Credit, bzw. ein ECTS zeigt an wieviel zeitlicher Aufwand eine Lehrveranstaltung ist. 12 Credits heißt, dass ich 12 Stunden pro Woche direkt von Professoren unterrichtet werde, die restliche Zeit heißt es dann Hausübungen bringen, Seminararbeit schreiben oder ein bisschen herumforschen.

Folgende Kurse werd ich hier machen:
  • Advanced Wood Chemistry
  • Natural Resources Entrepreneurship
  • English as a Second Language: Speaking and Listening
  • Frisbee
Und alle Kurse unterscheiden sich sehr stark voneinander. Advanced Wood Chemistry ist ein Kurs, der normalerweise Graduate Students - also Master Studenten - vorbehalten ist. Und mir wurde sowohl auf der BOKU als auch bei der Begrüßung der internationalen Studenten auf der WVU gesagt, dass es nicht möglich ist, als Austauschstudent Graduate Kurse zu besuchen. Hehe - ich hab mich nicht daran gehalten und hab den Professor ganz einfach gefragt - der hat zugestimmt und einen Tag später war ich in dem Kurs drin.

Das ist insofern besonders cool, als ich bei einem Forschungsprojekt mitmachen darf. Was genau ich da machen werde weiß ich auch noch nicht, aber es wird sich auf jeden Fall um Spektroskopie-Anwendung beim Holz handeln ... und sofern wir erfolgreich sind, gibts auch ein Paper darüber - das heißt, die Ergebnisse werden in einem Forschungsjournal publiziert. Im Zuge dieser Lehrveranstaltung werde ich sicher einige Zeit im Labor verbringen und spektroskopieren als auch nasschemische Analysen machen. Und der Professor - Ben Dawson-Andoh - scheint auch ein angenehmer Betreuuer zu sein.

Natural Resources Entrepreneurship ist ziemlich anders. Abgesehen davon das der Professor dort auch sehr engagiert ist. Aber das ist eine Undergraduate Klasse und hier werden die Studenten wirklich an der Hand genommen und durch den Stoff geführt. Ziemlich das Gegenteil vom selbstverantwortlichen BOKU-Studenten. Der Vorteil jedoch ist, dass die Betreuung halt auch viel besser sein soll - kann ich noch nicht beurteilen. Was mich an diesem Kurs aber so reizt, dass ich ihn belegt habe: wir werden einen Business Plan erstellen. Und mit diesem Business Plan könnten wir sogar am West-Virginia-Business-Plan-Wettbewerb teilnehmen - 10.000$ winken. Drei der Studenten, die diese Vorlesung besucht haben, haben sich übrigens in den letzten Jahren damit selbstständig gemacht. Das ganze scheint also sehr praxisrelevant und wirklich brauchbar zu sein.

English as a Second Language: Speaking and Listening dient einfach dazu meine Englisch-Kenntnisse zu verbessern. Vorteil: Es gibt keine Noten und wenn man einfach zu allen Vorlesungen kommt und alle Hausübungen bringt ist man auch schon durch. Nachteil: es findet zweimal die Woche statt und es gibt ziemlich viele Hausübungen. Ach ja - noch was ist cool. In dieser Klasse sitzen Leute aus der ganzen Welt, das heißt: Spanien, Mexiko, Japan, Hong Kong, Nepal. Und alles nette Leute.

Und zum Schluss: Frisbee. Ich hab noch keine Ahnung, wie das wird - das fängt erst im Oktober an, aber - ganz im Gegensatz zu Wien: es kostet nichts aber ich bekomm Credits dafür: juhu!

Sonntag, 17. August 2008

PRT - Personal Rapid Transit System

Hab gerade ein Video über den PRT gefunden. Das ist ein Transportsystem bei dem ferngesteuerte Kleinbusse zwischen den wichtigsten Standorten der Stadt hin- und herpendeln. Macht Spaß mitzufahren!

Vashon Island

Nach sechs Nächten Couchsurfen, wars wieder mal Zeit für ein Zimmer für uns alleine. In der letzten Nacht in Vancouver haben wir zu neunt (!) in einem ca. 25 m² Raum geschlafen - war schon eng ;)

Also haben wir uns in einem Hostel in Doppelzimmer gebucht. Das Hostel ist auf einer kleinen Insel vor Seattle, die den Namen Vashon Island trägt. Was ich nicht kapiert hab ist dass das kein Hostel im eigentlichen Sinn ist, sondern eine Art "Ranch" wo man z.B. in Tipis oder in Planwägen schlafen kann. mit viel Glück bekamen wir allerdings die beste Suite des Hostels namens Cloud 9, hihi! Das hieß ca. 40 m² mit eigenem Bad, Doppelbett und Veranda! Oh ja, das war nett.

Genau so, wie die ganze Anlage echt nett war. Und wir hatten auch richtig Glück mit dem Wetter. Fast immer Sonnenschein. Gerüchteweise hab ich gehört, dass es daheim in Österreich ja gerade nicht so schön sein soll... ;)


Im Preis inbegriffen war Frühstück und gratis Radverleih. Nun, das hört sich jetzt ein bisschen besser an, als es tatsächlich war. Frühstück war Selfmade-Pancakes und Kaffee, soll heißen die habe ein Pulver bereitgestellt, dass man dann mit Wasser mixen muss und dann konnte man sich seine Pancakes selbst braten. Kaffee war dann auch Nescafè mit Milchpulver...

Aber das beste waren die Räder. Für ca. 20 Leute die mit uns im Hostel waren hat es genau drei Räder gegeben, die funktioniert haben. Wenn die weg waren, hatte man noch eine Auswahl aus ca. 10 Rädern gegeben, an denen aber irgendwas kaputt war oder gefehlt hat. Hier z.B. hab ich eins ausprobiert, wo es keine Lenkstange gab. Da es auf der Insel leider recht hügelig war, hab ich das aber dann doch gelassen.


Da das Frühstück selbst nicht gerade berauschend war und der Mensch nicht nur von Pancakes Luft und Liebe leben kann, mussten wir auch mal in den Supermarkt und - wohoho - war das der coolste Supermarkt in dem ich jemals war. Die existierende Antithese zum Hofer. Die Preise sind zwar ein bisschen höher, aber die Qualität der Produkte und vor allem die Präsentation derselben sucht ihresgleichen. Doris war ganz entzückt. Hier ein Bild von einem der Gemüseregale. Das Besondere ist ein spezielles Licht, dass - ernsthaft - alles irgendwie frischer und reifer ausschauen lässt. Und alle paar Minuten werden die Früchte mit Wasser angespritzt - mit Sprühern, die oben im dieser Vitrine befinden - wenn man genau schaut, kann man sie auch erkennen.


Als begeisterter Holzwirt und Mountainbiker hat mir folgendes ganz besonders gefallen. Auf dieser Insel hat vor Jahren irgendwer mal ein Rad in den Baum gehängt. Und mit der Zeit...


Und zum Schluss noch ein Bild welches mir besonders gut gefällt. Ich muss schon sagen ich liebe meine Kamera (eine Olympus E-410 mit 14-42mm Objektiv, falls es jemanden interessiert). Und was man mit einer einstellbaren Blende und Belichtungszeit anfangen kann, finde ich echt faszinierend.

Das war am Lagerfeuerplatz von unserem Hostel. Und es war auch großartig welche Leute man da kennenlernt. Wenn ich unseren Trip an die Westküste zusammenfasse, hatten wir mit Leuten aus den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Deutschland und Frankreich zu tun. Und wir haben eine Einladung nach Pittsburgh und nach Boston! Ich finde das großartig!

Aber auch dieser Urlaub ging vorbei und mittlerweile sind wir wieder zurück in Morgantown, und morgen daun gehts auf der Uni los (man verzeihe mir diesen miesen Schmäh, aber ich konnt ihn mir nicht verkneifen - liebe Grüße an die Steirer ;). Ich freu mich übrigens über alle Kommentare - heut hab ich die Einstellungen verändert, nun müsste man Kommentare abgeben können, ohne irgendeine OpenID anzugeben!

Also dann bis bald!

Vancouver

Man bekommt niemals eine zweite Chance für den ersten Eindruck. Das gilt für Städte ebenso wie für Personen. Und Vancouver hat seine Chance imposant vertan. Vielleicht hatte es ja mit der Erwartungshaltung zu tun - du weißt schon, je höher die Erwartung desto höher die Enttäuschung. Und Vancouver dritter Platz im weltweiten Lebensqualitätsranking - also Erwartungen sehr hoch. Doch worin Seattle so gepunktet hatte - der Atmosphäre der Stadt - darin hat Vancouver so enttäuscht. Und Vancouver hat ein wirklich großes Problem mit Obdachlosen - es sind TAUSENDE auf den Straßen. Ohne Heim, ohne Arbeit und offenbar ohne Perspektive. Verglichen dazu sind die Sandler am Karlsplatz ein beinahe harmlos. Und wir haben uns aufgrund dessen manchmal wirklich unsicher gefühlt. So unsicher wie in noch keiner anderen Stadt, die ich je besucht habe.Wobei man schon zugeben muss, dass die Innenstadt und die besseren Viertel frei von den Homeless People sind.

Und es gibt auch wirklich schöne Plätze in Vancouver. Hier sind wir beispielsweise an der Waterfront. Neben Doris ist Charles - ein Student aus Pittsburgh den wir in unserer Couchsurfing-Bleibe getroffen haben. Ein echt netter Kerl, der auch perfekt deutsch spricht. Ich hoffe, wir können ihn mal in seiner Heimatstadt, die nicht weit von Morgantown entfernt ist, besuchen.



Vancouver ist vom Wasser eingeschlossen und man kann recht einfach von der einen Waterfront auf der Ostseite auf die an der Westseite wandern. Das haben wir dann gemacht und haben auf einer kleinen Halbinsel in einem Naschmarkt ähnlichem Public Market ziemlich gut gegessen. Und man hatte eine schöne Aussicht auf die Skyline von Vancouver.


Vancouver hat eine berühmte Erholungsoase direkt an der Stadt - den Stanley-Park. Mit Stränden, Wäldern und ein paar Teichen. An einer dieser Buchten hat sich dann auch ein gutes Fotomotiv ergeben.


Und was man in amerikanischern Städten immer fotografieren kann, sind die Wolkenkratzer. Und manche von denen sind richtiggehend schön. Irgendwann muss ich mal ein Spezial-Post über Architektur in Amerika schreiben, gell Thomas!



So, das wars aus Kanada. Nach drei Nächten sind wir auf dem selben Weg wie wir nach Vancouver gekommen sind wieder zurück nach Seattle - mit dem Greyhound Bus.

Und noch ein bisschen mehr Seattle...

Vielleicht nerv ich euch schon ein bisschen mit all den Seattle Posts. Aber es gibt noch ein paar Impressionen, die ich euch zeigen will. Als erstes hätt ich da mal ein Foto von einer Bücherei in Seattle. Eine richtig gute, alte Bücherei mit meterhohen Regalen, einem alten Parkettboden und tausenden Büchern. Sehr nett.


Und ja natürlich - was ist das erste was mit Seattle in Verbindung gebracht wird (abgesehen mal von Meridith Grey) - richtig die Seattle Space Needle, dem Wahrzeichen dieser Stadt. Die Liftfahrt war relativ teuer, also blieben wir am Grund und investierten die gesparten Dollar lieber in Tee und Kaffee. Dafür - also Kaffee - ist Seattle auch berühmt, immerhin gab es hier den ersten Starbucks der Welt. Trotzdem gibt es hier recht genießbaren Cafe Latte.


Wie im vorigen Post schon erwähnt, wird die Downtown vom Verkehr eingeschlossen. Und die Person, die für den Highway im folgenden Bild verantwortlich war, sollte gezwungen werden darunter zu wohnen. Als ich das Foto gemacht hab, stand ich direk am Wasser. Soll heißen, dass der Hafen/Strand und das Stadtzentrum durch einen lauten, häßlichen, dreistöckigen Highway getrennt werden. Aber - wie erwähnt - der freie Autoverkehr hat den höchsten Stellenwert.


Und hier nochmal ein Foto von der anderen Seite des Highways. Wäre dieses zweistöckige Ungetüm nicht da, hätte man einen schönen Blick auf die Bucht.




Und hier noch ein Bild von der Bucht ohne Highway!


Noch mehr Seattle

Ein Wort zu unserer Unterkunft! Dem geneigten Leser wird nicht entgangen sein, dass unser Trip an die Westküste ja eher kurzfristig war. Also das Ticket einen Tag gekauft, bevor wir weggeflogen sind. Das heißt, dass wir einen Tag gehabt haben um eine Unterkunft in Seattle zu finden. Leider waren alle Hostels oder bezahlbaren Hotels ausgebucht. Blöd.

Aber dann hab ich auf www.couchsurfing.com nachgeschaut. Couchsurfing ist ein weltweites Projekt, wo Leute ihre Couchen, Betten oder auch nur freien Platz am Boden anderen gratis zur Verfügung stellen. Und wir haben tatsächlich jemanden gefunden, der uns kurzfristig eine Couch angeboten hat. Und zwar John:


John ist eigentlich ein Koch in einer Bar. Dort haben wir ihn auch getroffen, nachdem wir in Seattle angekommen waren. Und dort hab ich auch das Foto gemacht! Danke nochmal an John für die drei Nächte unter deinem Dach! Ein weiterer Vorteil am Couchsurfen ist, dass man Leute aus der ganzen Welt kennen lernen kann. Wir waren nämlich nicht die einzigen Couchsurfer, es war auch noch ein Au-Pair aus Frankreich unter dem selben Dach. Und die konnte kochen... mmmhh! Und am letzten Abend sind wir in eine Bar gegangen, wie sie amerikanischer nicht sein könnte. Als sei die Bar direkt aus einem Tarrantino-Film rausgeschnitten. Und in solchen Bars bekommt man mitunter auch richtig genießbares Bier...

Aber chronologischer Strung zurück. Gleich nach der Ankunft in der Bar wo John arbeitet, sind wir ein bisschen herumgeschlendert und haben auch brav weitergeknipst. Dass uns Seattle richtig gut gefällt, hab ich eh schon erwähnt. Was allerdings ein bisschen stört ist der allgegenwärtige Kraftverkehr. Es scheint, als ob Straßen die Priorität hätten und sich alles andere nach danach richten muss. So wird Downtown Seattle von zwei Highways in die Zange genommen. Das ist einer davon:


Was allerdings in Seattle (im Gegensatz zu vielen anderen Städten in den USA) gut funktioniert, ist der öffentliche Verkehr. Es gibt dort zwar keine U-Bahn, dafür einen Bus-Tunnel der ein schnelles Vorankommen unter dem Zentrum von Seattle ermöglicht. Und noch etwas ist bemerkenswert. Wenn man auf das Bild klickt, dann sieht man das Foto in voller Auflösung und dann erkennt man auch recht gut den Radl-Halter an der Vorderseite des Busses. Wie cool ist das denn. Liebe Wiener Linien - macht das auch so!!!


Samstag, 16. August 2008

Seattle - Pike Place Market

Ich glaube mein Biorhythmus hat seinen Dienst quittiert. Ich an seiner Stelle wäre ja auch angefressen. Immerhin hab ich ihn in den letzten zwei Wochen an drei Zeitzonen gewöhnt – Mitteleuropäische (0), Amerika Ostküste (-6 h) und Amerika Pazifikküste (-9 h). Und jetzt wieder zurück in der Ostküstenzeitzone. Trotzdem hoffe ich, dass er bald zu schmollen aufhört und mich des Nachts schlafen lässt, bzw. mich in der Früh ermuntert aufzustehen.

Aber eigentlich soll ich ja über die letzen paar Tage an der Westküste schreiben. Ich beginne mit Seattle. Eine Stadt die die meisten aus Grey’s Anatomy kennen. Gleich zu Beginn: Es gibt KEIN Seattle Grace Hospital. Reine Erfindung. Aber was es gibt sind: Eine lebendige „Downtown“ mit Atmosphäre, einen echt coolen Markt mit Meeresfrüchten, Blumen und vielem anderen. Und natürlich eine Waterfront - einen Hafen und sogar einen Strand der den stolzen Namen Alki-Beach trägt. Absolut unpassenderweise ist der Genuss von Alkohol in der Öffentlichkeit aber verboten...

Aber zurück zu Downtown Seattle:


Wofür der Pike Place Market - das ist der Name - in erster Linie berühmt ist, ist das Angebot an Fischen und Meeresfrüchten. Diese sind hier auch für relativ wenig Geld erhältlich. Wir haben zwar dort nichts gekauft, aber es war schon verdammt verführerisch.






Zugeschlagen hab ich dann erst beim Hot-Dog-Standl. Hier ein blödes Foto von meinem ersten Hot-Dog in Amerika. Naja - der hat ungefähr so billig geschmeckt, wie er war. Und er war ziemlich billig.