Montag, 29. September 2008

WVU Football

Am letzten Wochenende gab's wieder ein Football Spiel. Nachdem wir die letzten beiden auswärts verloren haben, mussten wir dieses Mal unbedingt gewinnen. Zumal der Gegner - Marshall - auch von West Virginia und somit ein Intimfeind ist.


Ich schreib jetzt gar nicht viel Text dazu, die Bilder sagen eh einiges aus... Ach, was bin ich um mein neues Zoom-Objektiv froh ;)

Als ich das obige Foto gemacht hab, bin ich ca. 50 Meter weit weg gestanden!


Natürlch gab's auch Cheerleader. Deren Aufgabe ist es die "Cheer" - also das Publikum zu "leaden" - also anzuführen. Und das machen die ... ziemlich akrobatisch.


Und wieder einmal haben mich die Ausmaße dieses Stadion umghaut. 64.500 Plätze! Für eine Stadt, die weniger als 2% der Einwohner Wiens hat.




Sonntag, 28. September 2008

Whitewater Rafting

Trübes Wetter, neblig und regnerisch. Was macht man da am besten? Genau, Raften gehen - weils eh wurscht ist, nass wird man sowieso. Trotzdem haben wir uns in die wasserfesten Jacken geworfen und auf einen trockenen Raft gehofft. Wir hatten ja keine Ahnung...

Österreich Connectcion. Das könnte der Titel des obigen Fotos sein. Von links nach rechts: ich, Rob, Josh, Eric, Madison, Doris. Eric kennt ihr eh schon, der war letztes Semester in Wien. Genau so wie Rob und Josh, die sogar das letzte Jahr an der BOKU verbracht haben und jetzt wieder zurück an der West Virginia University sind.


Rob ist nicht nur ein Pflanzenbau-Student, sondern auch ein Rafting-Guide. Wie praktisch...
Er ist auch ein ziemlich guter Kajaker. Bei deiesem Wasserfall, der eigentlich gesperrt ist, ist er schon 6-7 Mal runtergekajakt. Ich weiß ja nicht, ob das am Computer so rüberkommt, aber die Stufe ist ca. 3 Meter hoch und macht ziemlich Krach.

Rob hat uns dann gratis den Fluss runtergeguidet, nur für das Schlauchboot mussten wir zahlen. Und das hat sich voll ausgezahlt. Die Goretex-Kleidung übrigens auch. Nach den ersten Stromschnellen ist das Wasser die ganze Fahrt in meinen Schuhen geblieben - echt wasserdicht ;)

Die Stromschnellen waren Klasse III bis III+ auf der fünfteiligen Skala. Das heißt für uns Einsteiger perfekt. Einmal hätts uns fast umgedreht, aber die Doris hat mit einem geistesgegenwärtigem Sturz quer durchs Boot den Schwerpunkt wieder nach unten gebracht!




Hier haben wir einen sehr exquisiten Platz fürs Mittagessen gefunden. Ein kleiner Felsen wo wir angelandet sind und ein größerer auf dem ich stand, als ich das Foto gemacht hab. Und als Brücke dazwischen wird einfach das Schlauchboot verwendet. An dem Felsen, den man links hinten im Bild sieht, hats dann während wir unsere Sandwiches verschnungen haben zu unserem Gaudium ein anderes Schlauchbot überschlagen. Jaja, die Schadenfreude. Ich hab dann beim Zurücksteigen ins Boot auch ein kleines Bad genommen, aber das Wasser war für Ende September noch sehr warm. Oder nicht sehr kalt, sagen wir mal so.

Donnerstag, 25. September 2008

Wir fliegen nach Chicago!

Hey Leute!

Wieder mal ein kurzes Update aus West Virginia. Jetzt wirds schön langsam stressig auf der Uni. Noch dazu hatte ich am Montag meine erste Prüfung, die aber wirklich gut ausgegangen ist. Dann hab ich noch begonnen, bei einem Holzforschungs-Projekt mitzuarbeiten. Dort geht's um Dekorplatten aus Furnierabfällen. Gestern hab ich das "Internal Bonding" getestet. Das macht man, indem man die Platte senkrecht zur Oberfläche einspannt, auseinander reißt und die Kraft, die man dafür gebraucht hat notiert.

Internal-Bonding (Querzugfestigkeit) Test

Dann war ich gestern noch auf einer Debatte zwischen Uni-Demokraten und Uni-Republikanern. War eher enttäuschend, kaum einer der Diskutanten war gut vorbereitet, oder war ein guter Redner. Aber dazu werd ich am Montag dann in meinem derstandard.at Blog schreiben.

Hier der Tisch der Republikaner

Dieses Wochenende ist wieder "Game-Day". Das heißt, dass die WVU-Mountaineers (das Football-Team) ein Heimspiel hat und alle komplett verrückt spielen. Doris und ich haben diesmal leider keine Tickets bekommen und hoffen jetzt, dass wir auf über die Warteliste noch Glück haben. Eric's Eltern kommen jedenfalls am Samstag und ich habe Ihnen Wiener Schnitzel in Aussicht gestellt. Jetzt muss ich nur mehr noch Schnitzelfleisch und Brösel auftreiben.

Und zum Schluss noch unser Ausflugs-Planer: Sonntag geht's nach Ohiopyle. Das ist an einem Fluss, ca. eine Stunde von Morgantown entfernt und dort gehen wir Raften. Yeah. Außerdem fliegen wir nach Chicago!!! Oh ja!! Zwei Italienerinnen, Doris und ich haben gestern Tickets von Piitsburgh nach Chicago gebucht (90 € hin und zurück). Insgesamt für drei Tage - Samstag, Sonntag, Montag. Wir freuen uns schon sehr. Und wenn wir viel Glück haben, dann haben wir vielleicht sogar ein Taxi nach Philadelphia. Colin, mein Kollege - oder eigentlich mein Boss - beim Holzforschungsprojekt kommt aus Philadelphia und er wird im Oktober mal für ein Wochenende heimfahren. Vielleicht kann er uns ja mitnehmen, das wär toll.

Colin, der Wood-Science Student und mein Boss

Ha, noch etwas gibt es, dass ich bloggen sollte. Vorgestern war ich im Brew-Pub. Das könnte man fast als Wirtshaus bezeichnen, hat jedenfalls eine angenehme europäische Atmosphäre. Und dort hab ich mich mit einem Leobner und einem Kapfenberger getroffen. Unglaublich, oder? Die studieren beide schon seit 4 Jahren hier in West Virginia, haben sich aber vorher nicht gekannt. Das ist immer angenehm wieder mal Leute aus der Heimat zu treffen. Und einer von ihnen hat Muttertag auf DVD - die werden wir uns mal anschauen müssen ;)

Andi, Christian und ich!

Sonntag, 21. September 2008

Mrs. and Mr. Thanner im "Hotel Tochter"

Besuch war da! Doris' Eltern Ingrid und Harry haben doch tatsächlich den langen Weg nach Amerika auf sich genommen um uns zu besuchen. Freitags sind sie angekommen - Wiedersehensfreude groß, was glaubt ihr.

Die beiden sind mit einem Mietwagen unterwegs. Also haben wir uns gedacht, dass wir uns am Samstag wieder auf die Socken machen könnten und mittels Auto einen Tagesausflug in Angriff nehmen. Eric und Madison haben uns das Canaan-Valley und die Blackwater Falls empfohlen. Nicht weit weg, nur zwei Stunden Fahrt.

Also rein ins Auto, Satellitenradio anschalten und ab geht's. Sat-Radio ist übrigens ziemlich populär hier. Scheinbar ist es oft schwierig terrestrische Sender zu empfangen, also baut man sich einfach einen Satellitenempfänger ein und genießt Musik, die nicht nur quer durch den Äther, sondern auch zweimal durch die Atmosphäre durchjagt. Wurscht, gute Country-Rythmen warens auf jeden Fall.

Stichwort Country...
Nach zwei Stunden Fahrt hatten wir ziemlich genug davon. Die Landschaft besteht hier zu 90% aus bewaldeten Hügeln. Hin und wieder gesprenkelt mit Siedlungen und Weiden. Aber großteils gings nur auf und ab durch den Wald. Dieses Landschaftsbild ändert sich nicht - für hunderte von Kilometern. Irgendwann wirds dann schon ein bisschen eintönig. Also haben wir uns schon auf Blackwater Falls gefreut, unser erstes Ziel.

Um ehrlich zu sein, ich hätte mir ein bisschen mehr vorgestellt. So ein bisschen wie die Great Falls, nahe Washington D.C. (siehe dieses Post) oder Krimmler Wasserfälle. Tatsächlich war es dann aber nur ein ca. 15 Meter hoher Wasserfall, schön zwar, aber unspektakulär.



Jedenfalls ein guter Platz für ein Foto der Familie Thanner!


Nach ungefähr 5 Minuten hatte man dort alles gesehen, was es zu sehen gab und wir sind weiter in Canaan-Valley. Dieses sollte sich als noch enttäuschender herausstellen. Außer Landschaft gab es dort nichts. Nein - stimmt nicht ganz - ein Sessellift war in Betrieb, der uns auf einen Berg (eher ein größerer Hügel) bringen hätte können. Aber nachdem wir auf Nachfrage erfahren haben, dass es dort oben außer einer noch besseren Aussicht auf die Landschaft nichts gibt, haben wir das dann doch nicht getan.

Am Weg zurück zum Auto sind wir dann aber noch an einer sehenswerten Harley Davidson vorbei gekommen. Und mit einem Motorrad würden die Straßen sicher mehr Spaß machen, als zu viert in einem Auto. Aber was solls.


Fairerweise muss ich anmerken, dass es in ca. ein bis zwei Wochen zu einem Naturschauspiel kommen wird: der Indian Summer. So nennt sich hier der Herbst, der in den ausgedehnten Laubwäldern eine intensive Färbung der Blätter mit sich bringt. Darauf freu ich mich schon und ich hoffe, dass ich die Stimmung auch mit der Kamera einfangen kann.

Gestern gingen wir dann mit Ingrid und Harry in die "Boston Beanery" - ein original amerikanisches Restaurant. Und ich hab endlich mein erstes Steak in den USA bekommen. Leider war es viel zu lange gebraten, well-done anstatt wie bestellt medium. Das wiegt umso schwerer, da es ein Stück Sirloin vom Angus-Rind war. Das Fleisch war ziemlich gut, aber eben schon zu sehr gebraten. Jetzt schauts aus, als müsste ich halt noch eins Essen ;)

Mittlerweile sind die beiden wieder am Weg zurück nach Washington, wo sie bei Eric's Eltern schlafen dürfen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Chris und Jeanny! Morgen fliegen die Thanners dann nach New York City und lassen somit zwei ziemlich neidische Gemüter im Hotel Tochter zurück. Aber keine Sorge, Big Apple, wir kommen schon noch!

Montag, 15. September 2008

Pittsburgh!

Vergangenes Wochenende sind wir (endlich) wieder mal raus aus Morgantown gekommen. Und zwar mittels Mietauto. Die sind relativ günstig übers Wochenende ... solange man nicht die Versicherung dazunimmt. Da man sich aber nicht der Gefahr aussetzen will, nach einem Unfall lebenslang verschuldet zu sein, nimmt man die halt auch dazu! Wurscht, dazu gibt's sicher noch mal eine eigenes Post. Hier geht's ja um Pittsburgh!

Pittsburgh hat eine lange Geschichte als Industriestadt, genauer geschreibt: Stahlindustrie. Das Football-Team heißt dementsprechend "Pittsburgh Steelers". Und das Industrielle ist auch ständig irgendwie gegenwärtig. Auch alte, verfallene Fabriksgebäude und verlassene Lagerhallen haben aber durchaus ihren Charme!



Nachdem wir nur für ein paar Stunden nach Pittsburgh gefahren sind, haben wir uns nur den Farmers-Market angeschaut. Dieser ist aber eher weniger einer Bauernmarkt, sondern erinnert mehr an den Naschmarkt. Und trotz miesen Wetters waren auch Wahlkämpfer unterwegs - wie könnte es anders sein. Hier ein Obama-Team!

Als absoluten Glücksfall haben sich die italienischen Supermärkte erwiesen. Importierte Ware. Wir haben das gleich genutzt und uns mit Senf, Balsamico und Polenta eingedeckt.

Beim Ausgang gab's dann die Gelegenheit für einen Schnappschuss!

Nach dem Marktrundgang meinte Eric, dass wir unbedingt noch zu den "Primanti Brothers" - einem berühmten Sandwich-Imbiß gehen sollten. Und er hatte Recht - oh ja, gute Sandwiches. Und die Preise waren auch okay.

Beim folgenden Foto schaue man sich übrigens den Teil von Madisons Sandwich an, der noch am Tisch liegt, so kriegt man ein Gefühl wie riesig die Teile waren.


Wieder draußen am Markt gab's noch einen Schnappschuss - eine Erdnussrösterei!


Finally: unser Auto! Reserviert hätte ich zwar einen Ford Focus. Die waren aber leider noch nicht zurück, jetzt haben sie mir bei der Autovermietung halt das einzige gegeben, dass gerade da war. Ein Dodge Grand Caravan! Und die haben doch tatsächlich gemeint, dass ich mich großartig drüber freu. Angesichts des Benzinverbrauches dieses eineinalb Tonnen, Automatik-Getriebe Hauses mit Rädern wär mir dann doch der Focus lieber gewesen. Aber Platzprobleme hatten wir dafür auch keine!

Samstag, 13. September 2008

Wos's net ois gibt..

Es kommt schon noch ein gscheiter Post über den Trip nach Pittsburgh, zuerst aber mal ein lustiger. Zuerst sind wir auf der Reise dorthin (ca. 100km) in Heidelberg vorbei gekommen. Interessanterweise weisen Amerikaner eine erstaunliche Einfallslosigkeit auf, was die Benennung von Ortschaften angeht. Vielleicht war es auch nur Heimatverbundenheit, was sie dazu brachte die neue Stadt genauso wie die alte zu nennen. Es gibt nämlich noch einen ganzen Haufen vertrauter Namen, z.B. London, Dublin, Berlin und sogar ein Vienna!


Ach ja - Red Bull! Das einzige österreichische Produkt, das ich bislang in Morgantown gefunden hab. Und dass es sich mit Vodka mischen lässt, haben sie auch schon rausgefunden. So gesehen am Markplatz in Pittsburgh.


Doch das Highlight haben wir auf der Rückreise auf der Interstate (=Autobahn) erspäht. Diese Auto ist dann sogar bis nach Morgantown gefahren. Was so speziell daran ist? Am besten draufklicken und selbst herausfinden (Tipp: Nummerntafel anschauen).

Special Issue: Krispy Kreme Doughnuts

"Mmmhhh... Donuts!" - neben "Doh" wohl das berühmteste Zitat von Homer Simpson. Jedes Land hat seine Süßigkeiten. Und was für uns Kaffee mit Kuchen ist, für die Italiener Tiramisu und in der Türkei Baklava, das ist für die Amerikaner der Doughnut - oder kürzer, der Donut. Wörtlich übersetzt heißt das Teignuss, sinngemäß übersetzt wäre es wohl ein Krapfen mit Loch. Gemacht wird er aus Germteig und herausgebacken in heißem Fett.


Kurz nachdem wir beschlossen haben, nach Amerika auf Auslandssemester zu gehen, hat Doris begonnen von Krispy-Kreme-Doughnuts zu schwärmen (ob das nicht sogar ein Hauptmotiv war, hierher zu kommen...?). Jedenfalls sind Krispy-Kreme-Doughnuts ziemlich gut. Wir haben sie schon ein paarmal im Supermarkt gekauft und ich muss zugeben, sehr gut - sehr süß! Vor allem nachdem man sie genau 8 Sekunden pro Doughnut in die Mikrowelle gegeben hat.

Heute allerdings sind wir nach Pittsburgh gefahren. Darüber schreibe ich eh noch ein eigenes Post, wahrscheinlich morgen. Aber dieses Special Issue beschäftigt sich damit, was wir auf dem Weg dahin gemacht haben - da sind wir nämlich in einen Krispy-Kreme-Doughnut-Shop gefahren, wo die Teignüsse ganz frisch gemacht werden.


Der Teig wird zuerst mit Förderbändern langsam durch Wärmkammer transportiert, wo er aufgeht (Bild oben). Der ganze Prozess läuft voll automatisiert ab, menschliche Arbeitskraft wird lediglich beim Einpacken und beim Verkauf benötigt. Die Doughnuts jedenfalls werden nachdem sie die Wärmkammer verlassen mittels Förderband in ein Ölbad transportiert wo sie zuerst auf der einen Seite gebacken, dann umgedreht, und dann auf der anderen Seite gebacken werden. Danach gehts auf einem Förderband weiter zum "Glasierer".


Dort werden die frischen und heißen Krapferln mit Zuckerglasur übergossen. Wenn die Doughnuts dann abkühlen wird die Glasur dann hart und somit knusprig. Daher auch der Name "Krispy"-Kreme.

Ich weiß ja nicht was sich die Leute gedacht haben, als ich da die Doughnuts fotografiert hab. Hat sicher lustig angeschaut, ein Typ der irgendeine fremde Sprache spricht und mit seiner Zoomlinse herumwerkt. Aber wenn man auf die Fotos klickt, dann kann man fast schmecken wie frisch die sind (vor allem Denise sollte das unbedingt machen ;) .


Und sie schmecken wirklich großartig, wenn sie frisch gemacht wurden. Eric und Doris haben sich dann jeweils ein Dutzend gekauft. Und ich hab da kräftig mitgenascht, gleichmal 4 Doughnuts frisch aus der Packung.



Gerade eben hat Doris übrigens herausgefunden, wieviel Kalorien so ein Krapferl hat. Stolze 210, inlusive Loch. Da könnt ich jetzt lang und ausführlich über Essen, Kalorien, fette Amerikaner und Fast-Food schreiben. Mach ich aber ein anderes mal! Jetzt gratulier ich noch meinem Bruder zum Geburtstag: "Happy Birthday aus Amerika" und tschüss!

Freitag, 12. September 2008

Worst Coke Ever!

Hi Leute! Ich bin gerade auf der Uni und hab eine halbe Stunde Zeit, bevor meine nächste Lehrveranstaltung beginnt. Da hab ich mir aus dem Automaten ein "Coca-Cola Cherry zero" rausgedrückt. Brrr...!

Wie das schmeckt ist schwer zu beschreiben - definitiv nicht nach Kirschen. Wirklich grausam. Aber die Leute kaufen es scheinbar (oder es gibt genug Austauschstudenten, die es noch nicht kennen und es probieren). Jedenfalls kann ich dieses Zuckewasser mit Kirsch-Zuckerlgeschmack (ohne Zucker übrigens) trotz meiner ausgeprägten "Was auf den Tisch kommt wird gegessen"-Mentalität und meiner Exsikkose (viel Spaß beim Nachschauen, was das heißt) nicht austrinken.

Das war jetzt zwar das unnötigste Posting bislang, aber mir ist ein bisserl fad! Für das Wochenende haben wir uns übrigens ein Mietauto ausgeborgt! Eigentlich wollten wir nach Tennessee fahren um meinen Studienkollegen Gerald zu besuchen, aber Ike (der Hurrican) will da auch hin. Also wissen wir noch nicht recht, was wir machen. Aber immerhin haben wir ein Auto!

Mittwoch, 10. September 2008

Verrückt: Mountaintop-Mining

Ich hab gestern Abend ein Email weitergeleitet bekommen, in der es um Mountaintop-Mining geht. Beziehungsweise um die Verhinderung genau dessen. Mountaintop-Mining kann man grob mit Gipfel-Abbau übersetzen. Was das heißt, wusste ich auch nicht bis ich aufgrund dieses Emails mal ein bisschen im Internet recherchiert hab. Hier der obligatorische Wikipedia-Link.

Um feste, mineralische Rohstoffe (in diesem Fall Kohle) abzubauen waren mir bislang zwei Methoden bekannt: entweder Unter Tag (mit Stollen), oder Tagebau (großes Loch). Mountaintop-Mining scheint allerdins eine perfide Hardcore Version vom Tagebau zu sein. Da wird nämlich der Gipfel eines kohlehaltigen Berges einfach abgetragen.


Herkömmlicher Tagebau ist zwar auch eine mittelschwere Katastrophe für die Natur, aber man kann das Loch irgendwann wieder zuschütten und renaturieren. In Voitsberg (Steiermark) hat man das beispielsweise bei einem Braunkohle-Tagebau gemacht. Ist ein Berg allerdings mal abgetragen, wird der natürlich nicht mehr aufgeschüttet. Nein, man sprengt den Berg weg und versucht möglichst tief hineinzugelangen. Nun ist das Material nicht nur Kohle, es fällt auch genügend Schutt an. Und was macht man damit? Man schüttet die umgebenden Täler voll damit!

Nun könnte sich der/die Leser/in denken, dass es wohl genug Widerstand gegen diese Landschaftsverstümmelung geben wird und es wohl verboten sei. Nichts da - heute wird in West Virginia gerade damit begonnen, einen neuen Berg zu entfernen. Man stelle sich das mal in Österreich vor. Ein Erzberg ist ja noch okay, aber heutzutage zu beginnen Berge abzutragen um Kohle zu gewinnen - undenkbar.

Das wildeste ist allerdings, dass dieser Gipfel um den es in dem Email ging (er heißt bezeichnenderweise Coal River Mountain) sehr gut dazu geeignet wäre, Windräder aufzustellen. Das geht natürlich nicht mehr so gut, wenn er hundert oder mehr Meter kleiner ist. Aber wie es derzeit ausschaut wird eher auf Kohle als auf erneuerbare Energiequellen gesetzt...

Raman Spektroskopie

So, nachdem ich mich ja schon ein paarmal rechtfertigen musste, dass ich hier wohl auf Urlaub sei und ob ich denn nichts zu studieren habe, stell ich mal ein Foto von meiner heutigen Vormittagsbeschäftigung rein:

Was ich hier mache nennt sich Raman-Spektroskopie. Hier ein Wikipedia-Artikel dazu. Spektroskopie ist nichts anderes, als das man das Material welches man analysieren will mit irgendwelchen Strahlen beschießt und dann das misst, was reflektiert wird, bzw. was durchgeht.

Ich analysiere hier Bestandteile von Holzschutzmitteln. Kupfer-Salze, ein Fungizid und dann noch irgendeinen chemischen Komplex, da weiß ich grad selbst nicht, was da drin ist. Von denen wird dann die Reflektion abhängig von der Wellenlänge gemessen. Da ergibt sich für jeden Bestandteil (hoffentlich) ein charakteristisches Muster. Und im Endeffekt will man versuchen eine Methode zu entwickeln, mit der man in holzverarbeitenden Betrieben die Menge von Holzschutzmitteln in Brettern oder Platten überprüfen kann.



Leider ist das ganze aber relativ fad - ich hab da 60 kleine Flascherl stehen. Von jedem muss ich jeweils ein paar Milliliter in eine Küvette geben, diese Küvette unter die schwarze Haube zu stellen und dann die Messung durchführen. Das dauert eine knappe Viertelstunde und dann kommt das nächste Flascherl dran!

Und in der Zwischenzeit blogge ich halt mal wieder!

Montag, 8. September 2008

Hannes bloggt ... jetzt auch auf www.wvu.edu

Offenbar finden das tatsaechlich einige Leute interessant, was ich so ins Internet schreibe. Ich wurde doch tatsaechlich vom Director der Division of Forestry gebeten, auch auf der WVU-Homepage zu bloggen. Die haben schon seit einigen Semestern einen Blog, wo WVU-Studenten, die ins Ausland gehen ueber ihre Erlebnisse berichten koennen. Eric war einer davon.

Und ich bin nun der erste internationale Student, dem die Ehre zuteil wird, als Gast an der WVU seine Meinung kundtun zu duerfen. Nicht schlecht. Die sehen das ausserdem als eine Art "Recruiting-Massnahme". Denn wenn zukuenftige Studenten lesen, dass sogar Holztechnologen aus Oesterreich an die WVU kommen, dann muss das Studium ganz schoen ansprechend sein.

Apropos ansprechend... oder besser anspruchsvoll. Das ist es naemlich, auf englisch zu bloggen. Zumal das ganze ja dann auch viel wirklich vielen gelesen werden soll. Wen es interessiert, den verweise ich auf den Link rechts oder der klicke einfach hier.

Sonntag, 7. September 2008

Kellen kommt!

Vienna watch out - Kellen is coming!

Austauschsemester funktionieren natürlich nur, wenn nicht nur Leute von der BOKU auf die WVU kommen, sondern auch umgekehrt. Und das wird von der Kellen sichergestellt, die übermorgen nach Wien aufbricht und schon sehr aufgeregt ist. Wir haben Sie auf einem Festl, dass die Division of Forestry organisiert hat, kennengelernt. Nettes Mädel - seid nett zu ihr und zeigt ihr die gscheiten Bars in Wien ;)


Das Festl selbst war - abgesehen mal von den Grillhendln - recht nett. Es war auch eine Bluegrass-Band vor Ort, die für entspannte musikalische Begleitung gesorgt hat.

Samstag, 6. September 2008

Verschiedenes

Hier hab ich noch drei sehenswerte Fotos:

Gestern hat Eric eine Gottesanbeterin am Tisch auf unserer Veranda gefunden. Ihr Pech war, dass er gerade eine Insektensammlung für einen Entomologie-Kurs machen muss. Dafür sollte er schon mal eine großes Plus bekommen, das Vieh ist ca. 16-17 cm lang. Übrigens - mein Neues Objektiv ist da. Als ich das Foto gemacht hab, bin ich ungefähr 5 Meter entfernt gestanden.


Hier haben wir einen Dodge Ram 3500. Das Auto ist riesig - hört sich auch eher wie ein Lastwagen als wie ein PKW an. Der hatte - glaub ich - einen 5.7 Liter Motor. Über als 5 Liter Hubraum ist übrigens alles andere als eine Seltenheit.


Und zuletzt: der Morgantown Bauernmarkt. Da waren wir heute vormittag und haben uns mit frischen Kräutern und Gemüse eingedeckt. Vor allem auf die kleinen, blauen Erdäpfel bin ich schon gespannt. Ich hab übrigens auch einen Verkäufer von Schweinefleisch gefunden und wollte ein Stück für einen Schweinsbraten kaufen. Aber leider ist es auch dort unmöglich Fleisch mit Schwarte zu bekommen. Im Supermarkt kriegst du das sowieso nicht. Aber sobald ich eins aufgetrieben hab, gibts wieder mal ein gutes altes österreischisches Essen.

Special Issue: Holzbau

Jeder kennt die Bilder der Zerstörung wenn ein Hurrican oder ein Tornado durch die Vereinigten Staaten durchgezogen ist. Trümmer liegen herum, Telefonmasten sind geknickt und die Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Das Ausmaß der Zerstörung hat zwei Gründe: erstens ist so ein Hurrican oder ein Tornado wirklich eine mächtige Naturkatastrophe.

Zweitens hat mit der Art des Hausbaus hier zu tun. Ich bin ja der Meinung, dass es in Österreich einen ordentlichen Massivbau-Wahn gibt. Das kommt wahrscheinlich von früher wo unsere Vorfahren noch in Burgen und Festungen gelebt haben. Hier in den USA - weit und breit keine Burgen. Und dementsprechend fragil wird hier gebaut. Nun versteht mich nicht falsch, ich bin ein rigoroser Verfechter von Holzbau (wie sollte es auch anders sein), aber so wie die das hier machen, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich einen strengen Winter unter solch einem Dach durchmachen will. Auch mit Holz könnte man so massiv bauen, dass man sich nicht vor einem Sturm fürchten muss.

Direkt bei mir in der Nachbarschaft werden gerade wieder Reihenhäuser gebaut und da hab ich mir gedacht, das könnte euch auch interessieren: Hier zuerst die Dachkonstruktion der Garage. Die Hölzer sind 2x6 bzw. 2x4 Zoll. Zusammengehalten wird das mit Nagelplatten. Abgesehen davon, dass die offenbar nicht viel Angst vor Schneelasten haben, scheint mir das eine effiziente Konstruktion zu sein.

Im Innenbereich wird auch alles Konstruktive aus Holz gemacht - Stiegen, Wände und so weiter. Und alles was geht, wird in einer Fabrik vorgefertigt und bereit zum Zusammenbauen an die Baustelle geliefert. Eigentlich alles wie bei der Firma Wolf in Scharnstein, nur dass hier ein bisschen sparsamer dimensioniert wird.

Hier die Deckenunterkonstruktion: wie gehabt, mit Nagelplatten vorgefertigte Träger und obendrauf OSB-Platten - fertig. Wenig Kosten, ausreichender Nutzen. Wenn ich nur daran denke, wie wir zuhause unsere Decken mit Hohlziegeln und betonierten Stegen gebaut haben, kommt mir das hier doch sehr viel einfacher vor.

Etwas, das mir wieder weniger gefällt: hier schaut wirklich jedes Haus gleich aus. Für die Architekten wollen sie wohl auch nicht viel ausgeben - sorry Thomas!


So und zum Schluss noch eine Inside-Konstruktion. Eric ist ja ein begeisterter Kletterer und er kann keinen Tag ohne Klettern auskommen ... redet er sich zumindest ein. Und so hat er beschlossen, eine Kletterwand in sein Zimmer zu bauen. Da kann er dann abhängen...
Und ich hab mir dort auch schon einen Muskelkater geholt - hehe!


Das Holz haben wir bei Lowe's gekauft, so eine Art Baumax auf amerikanisch. Ziemich billig - so eine 4 Meter lange 2x4" (5x10 cm) Leiste kostet circa 2 €. War übrigens nicht teuer. Die Herkunft war aber dafür umso interessanter. Wenn man auf das Foto klickt sieht man es vergrößert und da kann man auch am Stempel erkennen, dass es von Klausner statt - also aus Deutschland. Also ziemlich sicher Fichte - vielleicht sogar eine die in Österreich gewachsen ist...