Samstag, 6. September 2008

Special Issue: Holzbau

Jeder kennt die Bilder der Zerstörung wenn ein Hurrican oder ein Tornado durch die Vereinigten Staaten durchgezogen ist. Trümmer liegen herum, Telefonmasten sind geknickt und die Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Das Ausmaß der Zerstörung hat zwei Gründe: erstens ist so ein Hurrican oder ein Tornado wirklich eine mächtige Naturkatastrophe.

Zweitens hat mit der Art des Hausbaus hier zu tun. Ich bin ja der Meinung, dass es in Österreich einen ordentlichen Massivbau-Wahn gibt. Das kommt wahrscheinlich von früher wo unsere Vorfahren noch in Burgen und Festungen gelebt haben. Hier in den USA - weit und breit keine Burgen. Und dementsprechend fragil wird hier gebaut. Nun versteht mich nicht falsch, ich bin ein rigoroser Verfechter von Holzbau (wie sollte es auch anders sein), aber so wie die das hier machen, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich einen strengen Winter unter solch einem Dach durchmachen will. Auch mit Holz könnte man so massiv bauen, dass man sich nicht vor einem Sturm fürchten muss.

Direkt bei mir in der Nachbarschaft werden gerade wieder Reihenhäuser gebaut und da hab ich mir gedacht, das könnte euch auch interessieren: Hier zuerst die Dachkonstruktion der Garage. Die Hölzer sind 2x6 bzw. 2x4 Zoll. Zusammengehalten wird das mit Nagelplatten. Abgesehen davon, dass die offenbar nicht viel Angst vor Schneelasten haben, scheint mir das eine effiziente Konstruktion zu sein.

Im Innenbereich wird auch alles Konstruktive aus Holz gemacht - Stiegen, Wände und so weiter. Und alles was geht, wird in einer Fabrik vorgefertigt und bereit zum Zusammenbauen an die Baustelle geliefert. Eigentlich alles wie bei der Firma Wolf in Scharnstein, nur dass hier ein bisschen sparsamer dimensioniert wird.

Hier die Deckenunterkonstruktion: wie gehabt, mit Nagelplatten vorgefertigte Träger und obendrauf OSB-Platten - fertig. Wenig Kosten, ausreichender Nutzen. Wenn ich nur daran denke, wie wir zuhause unsere Decken mit Hohlziegeln und betonierten Stegen gebaut haben, kommt mir das hier doch sehr viel einfacher vor.

Etwas, das mir wieder weniger gefällt: hier schaut wirklich jedes Haus gleich aus. Für die Architekten wollen sie wohl auch nicht viel ausgeben - sorry Thomas!


So und zum Schluss noch eine Inside-Konstruktion. Eric ist ja ein begeisterter Kletterer und er kann keinen Tag ohne Klettern auskommen ... redet er sich zumindest ein. Und so hat er beschlossen, eine Kletterwand in sein Zimmer zu bauen. Da kann er dann abhängen...
Und ich hab mir dort auch schon einen Muskelkater geholt - hehe!


Das Holz haben wir bei Lowe's gekauft, so eine Art Baumax auf amerikanisch. Ziemich billig - so eine 4 Meter lange 2x4" (5x10 cm) Leiste kostet circa 2 €. War übrigens nicht teuer. Die Herkunft war aber dafür umso interessanter. Wenn man auf das Foto klickt sieht man es vergrößert und da kann man auch am Stempel erkennen, dass es von Klausner statt - also aus Deutschland. Also ziemlich sicher Fichte - vielleicht sogar eine die in Österreich gewachsen ist...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

interessant, aber vielleicht bauen die amerikaner diese "temporären" leichtbau häuser aus dem grunde, weil sie damit rechnen das ein hurrican od. ein tornado sie eh weg reist.
eine ähnliche strategie verfolgen nämlichdie die von erdbeben geplagten japeaner.

you can´t beat the nature...
sonnige grüße