Samstag, 29. August 2009

flickr

7000... in Worten siebentausend. So viele Fotos hab ich auf meinem Laptop. Ohne einem gscheiten Programm, das diese Masse an Dateien organisiert, ist es wohl kaum möglich den Überblick zu behalten. Das Programm meiner Wahl, welches mich übrigens mehr und mehr begeistert heißt Picasa, ist gratis und habe ich schon mal in einem älteren Post vorgestellt.

Heute habe ich mich zusätzlich auf flickr.com angemeldet. Das ist die größte Foto-Comunity im Internet. Hier werden tausende Fotos von Leuten auf der ganzen Welt raufgeladen, besprochen und bewertet. Die Idee gefällt mir, also hab ich auch mal ein paar der besseren, die ich in den letzten drei Monaten gemacht hab raufgeladen. Ihr seit eingeladen euch auf meiner Seite mal durchzuklicken und eure Anmerkungen zu hinterlassen.

BOKU Tipps

Wie schon im letzten Post erwähnt, sind die BOKU Tipps fertig layoutiert. Mittlerweile hat sie die ÖH-BOKU online gestellt und hier ist der Link. Viel Spaß beim Anschauen. Wer Fehler findet, darf sie behalten!

Mittwoch, 26. August 2009

Hard Work


Hallo Leute! Ratet mal, wer gestern eine Diplomarbeit an den Professor geschickt hat... Oh ja, ich, für meinen Teil, bin fertig - etwaige Änderungswünsche werden zwar noch berücksichtigt, aber das was ich da übermittelt habe wird Grundlage meiner Note sein. Dementsprechend bin ich auch schon gespannt, was das Ergebnis sein wird.

Außerdem hab ich gestern auch noch die finale Version der BOKU-Tipps an die Druckerei geschickt. Dieses 92-Seiten Druckwerk haben nämlich die Doris (als Chefredakteurin) und ich (als Layouter) fabriziert. Ist, glaub ich, ganz schön geworden... es war auf jeden Fall ganz schön viel Arbeit.


Und dabei hätte ich ja was anderes zu tun gehabt: nämlich mein Forschungsprojekt fertigzustellen. Am Montag hatte ich per Skype eine Unterhaltung mit meiner Betreuerin - und der sind für die letzte Woche noch einige Sachen eingefallen, die ich noch machen könnte. Also bin ich jetzt mit DMA, TGA und DSC beschäftigt. DMA beschreibt die Steifigkeit eines Material abhängig von der Temperatur, TGA beschreibt das Gewicht eines Materials abhängig von der Temperatur und DSC beschreibt die Wärme (=Energie), die notwendig ist um eine bestimmte Temperatur zu erreichen. Wenn man alles zusammenrechnet kann man ganz gut vorhersagen, wie sich unser neues Cellulose-Material bei höheren Temperaturen verhalten wird.

Nachdem ich kommende Woche um die Zeit schon wieder Wiener Luft schnuppere, ist es auch an der Zeit meine Rückreise zu planen. Zum Flughafen nach Seattle zu kommen, erwies sich als garnicht so einfach. Es gibt zwar Busse, die müsste ich aber am Vortag nehmen und dann irgendwo in einem Hotel übernachten... nicht so toll. Dann könnte ich ein Flugzeug von Pullman nach Seattle buchen. Das wäre garnicht so teuer, hätte ich keine Koffer mit. Allein diese würden ca. 80 Dollar aufpreis kosten... nicht so toll.

Nun hab ich nach längerem Suchen eine Mietwagenfirma gefunden, die Einwegmieten von Pullman nach Seattle anbietet. Das wirds werden. Der Plan ist also folgender, dass ich am kommenden Dienstag früh in der Früh (so um halb sechs) mich ins Auto setz und nach Seattle fahr. Dort besteig ich dann das Flugzeug nach Frankfurt und im Endeffekt nach Wien, wo ich am Mittwoch Nachmittag ankommen und hoffentlich schon erwartet werde ;) Aber ich hab so ein Gefühl, dass da eine gewisse Doris auf mich warten wird.

Bis Montagabend muss ich also noch meine Messungen abschließen, meine Koffer packen (ich hasse das), mich von meinen neu gewonnenen Freunden verabschieden, das Haus putzen (Samstags kommen die Besitzer zurück) und nochmal auf ein gscheites Steak gehen. Viel Arbeit wartet also

Samstag, 22. August 2009

Coer d'Alane

Buddy [/bʌ.di/]: englisch für Freund, Kumpel, österreichisch für helfende Hand für Austauschstudenten.

Ich war so ein Buddy für mittlerweile drei Amerikaner: Eric, Joshua und Mike. Letzterer stammt aus Tucson, Arizona und hat das vergangene Sommersemester in Wien verbracht. Offen gesagt, er war mein pflegeleichtester Austauschstudent bislang und sonst auch ziemlich gscheit. Ich hab mich also garnicht großartig um ihn kümmern müssen. Trotzdem waren seine Eltern, als sie ihn in Wien besucht und die Doris und mich ins Unibräu eingelagen hatten, ganz begeistert davon, dass es jemanden gibt der sich um ihren Filius kümmert. Als sie dann hörten, dass ich im Sommer in Pullman sein werde, haben sie mich gleich nach Coer d'Alane eingeladen.

Coer d'Alane ist sowas wie das Velden Amerikas: ein nobler Urlaubsort an einem sehr schönen See mit mächtigen Yachten und viel Toursimus. Mike's Vater stammt von dort und anlässlich des 75. Geburtstages von dessen Mutter, hat sich die Familie eine Cabin, ein Strandhaus gemietet, wo es mehr als genügend Platz für ca. ein Dutzend Leute gab.


Dort habe ich also die vergangene Woche verbracht, anstatt im Labor meine Versuche fertig zu stellen. Dafür wollte ich halt am Wochenende was arbeiten (warum das nicht funktioniert hat, erzähl' ich später). In Coer d'Alane war unsere Lieblings-Freizeitbeschäftigung war angeln. Mike (oben) war auch recht erfolgreich und hat ein paar, wenn auch kleine, Fische an Land gezogen.


Ich hingegen war eine totale Niete... in ca. 10 Stunden Angelzeit hatte ich bloß einmal einen Fisch am Haken und der hat sich befreit bevor ich ihn an Land hätte ziehen können. Ich befürchte ich würde auf einer einsamen Insel sogar mit Angelrute verhungern.


Aber das Auswerfen hatte ich schon ganz gut drauf, wenigsten etwas :)


Mikes Cousine, die 9-jährige Capriel, war am erfolgreichsten. Zweimal hat sie innerhalb von 10 Sekunden nach dem Auswerfen einen Fisch am Haken gehabt... ich in Stunden NICHTS.



Dafür war das Wetter herrlich, die Wasserqualität auch (man konnte problemlos 4 Meter zum Boden runterschauen) und in dieser Gegend gibt es regelmäßig pittoreske Sonnenuntergänge. Im See zu schwimmen während das Wasser direkt vor meiner Nasenspitze bis zum Horizont das Orange des Himmels reflektiert, war wunderschön.


An einem der Tage haben wir entlang des Sees eine Radltour gemacht, wobei wir auch ein altes Wrack gefunden haben. Ein cooles Foto-Setting, dass ich mir nicht entgehen lassen hab. Obiges Foto zählt zu meinen besten Personenbilder die ich je gemacht hab :)




Später sind mir noch zwei schöne Bilder gelungen. Das obige zeigt die Radbrücke über den Coer d'Alane Lake mit Mike und seinem Opa. Die komische Abstufung ist als Kletterhilfe für Rollstuhlfahrer gedacht.

Und, finally, hab ich noch einen Fischadler (engl: osprey) erwischt. Was der sich wohl gerade gedacht hat...

Posted by Picasa

Montag, 17. August 2009

Ein paar Tage in Coer d'Alaine

Oft geht's schnell. Gestern bekam ich einen Anruf vom Mike. Ein Amerikaner der das Wintersemester in Wien an der BOKU verbracht hat und um den ich mich damals ein wenig gekümmert habe. Nun hat mich seine Familie nach Coer d'Alain eingeladen. Das ist so was wie das amerikanische Velden, an einem großen See gelegen und offenbar sehr mondän.

Also ich meld mich dann mal für die nächsten paar Tage ab und werd in der Zwischenzeit ein bisserl Wakeboarden und Wasserskifahren :)

Mittwoch, 12. August 2009

Ein paar Schilder in Amerika

Hier mal ein kreativer Beitrag: ein paar schöne Fotos mit Schildern, die mir gefallen haben!

Sehr deutliche Warnung in San Franciso.


Dezenter Hinweis, dass man hier keine Hausierer haben will. Ebenfalls San Francisco.


Wie jetzt? Man kann durch diese hohle Gasse schon durchgehen, außer man hat was angestellt? Seltsames aus Seattle.



In den Blue Mountains, an der Grenze zwischen Washington und Oregon ist es durchaus üblich mit dem Pferde campen zu gehen, aber wehe du tauchst mit einem Paragleiter oder einem Radl auf. Definitiv eine Gegend für die Doris, nicht für mich.


Als bekennender Nichtraucher gefallen mir die Raucher-Regelungen in den USA ziemlich gut. Weder darf man hier in den Bars rauchen, noch in einem 8 Meter Abstand von Eingängen öffentlicher Gebäude. Dieses Schild ist am Eingang vom Labor, wo ich arbeite, angebracht


In San Francisco kommuniziert die Polizei noch auf die altmodische Art und Weise. Auf jeden Fall könnte sie das.




Was hat die wohl motiviert, mitten auf der Straße in San Francisco ein Schild aufzuhängen das sagt, dass man im Notfall den Notruf wählen soll... sowas gibts in ganz Österreich nicht.



Auch die beiden letzten Bilder sind aus San Francisco. Da muss man ganz schön aufpassen wo man hinläuft, plötzlich stand ich auf einer private Property, mitten am Gehsteig. Gehörte zu einer Bank... ob die wohl ob der wirtschaftlichen Lage bald anfangen Fußmaut einzuheben?




Sacramento ist ... ein beliebte Schimpfwort im Salzburger Flachgau (in abgewandelter Form) und die Hauptstadt von Kalifornien. Sprich dort, wo der Arnie wohnt. Deswegen gibts in wohl jeder kalifornischen Stadt eine Sacramento Road, die hier in San Francisco durch (ihres Zeichens die größte Amerikas) Chinatown führt.

Healthcare Wahnsinn

Die USA haben ein Riesen Problem: Krankenversicherung. Es gibt hier nämlich weder eine allgemeine staatliche Krankenversicherung (ausg. für Pensionisten) noch eine Versicherungspflicht. Das resultiert darin, dass ca. 20 % der Amerikaner nicht versichert sind. Nicht weil sie so gesund leben und deswegen keine Versicherung brauchen, sondern weils ganz einfach sauteuer ist.

Die durchschnittlichen jährlichen Kosten belaufen sich per capita in den USA auf ca. 7.500$. Das ist doppelt so viel, als wir in Österreich zahlen. Ist die Gesundheitsversorgung in den USA deshalb doppelt so gut? Ganz im Gegenteil!

Wenn man wohlhabend ist, hat man hier natürlich kein Problem - dann hat man wahrscheinlich eine gute und teure Versicherung die einem die Tore zu jedem Krankenhaus öffnet. Hat man keine Versicherung, sollte man eine ordentlich gedeckte Kreditkarte/Scheckbuch mit einer ordentlichen Bonität (wird immer überprüft) mitbringen.

Leider kümmert sich ein Blinddarm, oder ein Pankreas-Karzinom überhaupt nicht um den Kontostand. Wenns um lebenserhaltende aber sauteure Operationen geht, wird man das Geld schon irgendwie auftreiben. Die direkte Folge daraus: die meisten Privat-Konkurse in den USA entstehen aufgrund unbezahlbarer Behandlungskosten.


Das ist übrigens ein Grund, warum die Versicherungskosten hier so teuer sind: die Krankenhäuser müssen damit rechnen, dass ein signifikanter Anteil ihrer Patienten nicht zahlen werden können, das treibt natürlich die Kosten für die anderen rauf - irgendwer muss im Endeffekt blechen.

Zwei weitere Aspekte gibt es hier noch, die mir aufgefallen sind. Erstens: man hat ein immenses Problem, wenn man eine angeschlagene Gesundheit oder eine chronische Erkrankung hat und noch nicht versichert ist. Das nennt sich dann "Pre-Condition" und verteuert den Zugang zu einer Versicherung auf ein oft unbezahlbares Niveau. Weiters, angenommen man hat eine Gesundheitsversicherung und erkrankt an einem Hirntumor. Wenn man die Versicherung erst vor kurzem abgeschlossen hat, wird diese versuchen nachzuweisen, dass dieser Tumor schon bei Abschluss bestanden hätte und der Versicherte davon hätte wissen können (z.B. durch chronische Kopfschmerzen). Dann wäre das nämlich eine Pre-Condition gewesen und die Versicherung ist aus dem Vertrag raus und der arme Patient kann schaun, dass er sich die Behandlung (OP, Intensiv-Station, Chemotherapie, Reha) selbst zahlt... viel Spaß.

Dann, so könnt man sich denken, wärs doch am gscheitesten sich am Anfang seines Lebens für eine Versicherung zu entscheiden und diese nie mehr zu wechseln. Das geht aber leider auch nicht, da die Krankenversicherung oft vom Arbeitgeber bezahlt wird. Wechselt oder verliert man den Arbeitsplatz, so verliert man auch seine Versicherung... und hat da besser keine gesundheitlichen Probleme.

Warum kann das so sein? Der Grund dafür ist, dass Solidarität hier oft mit Sozialismus verwechselt wird. In den USA kann jeder machen was er will (Land of the Free), aber keiner will für jemanden anderen zahlen - das wär ja Kommunismus oder Nationalsozialismus. Ein gscheites Sozialversicherungssystem wie wir es in Österreich haben, baut aber genau darauf auf, dass die Kosten für teure Behandlungen von der Allgemeinheit getragen werden.

Das hat nun auch Präs. Obama für die USA vorgeschlagen. Die Reaktionen der Bevölkerung und der Republikaner (eher rechts) sind unglaublich. Da wird gehetzt und gelogen. Der Health-Care Plan Obamas wird als "staatliche Übernahme" des Versicherungssystem bezeichnet, als "Sozialisten-Medizin". Es gibt einen ganzen Haufen Verrückte, die das System als mit dem Nationalsozialismus vergleichen und Obama als den Hitler Amerikas sehen - ernsthaft (zB. hier und hier! Manchmal bringt das Recht auf freie Meinungsäußerung leider auch die größten Trotteln ans Mikrofon!

Samstag, 8. August 2009

Online Backup vs. Murphy's Law

Murphy's Law: Whatever can go wrong, will go wrong! Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen.

und

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit.

Jeder weiß, dass dieses Naturgesetz fast immer zutrifft! Blöderweise wird es noch verstärkt, weil die Dinge immer am ungünstigsten Zeitpunkt schiefgehen. Zitat meines Vaters dazu: "Warum wird das Mähwerk immer nur immer Sommer beim Mähen hin, nicht immer Winter wo ich Zeit hätt zum Herrichten!".

Auf meine Lage übertragen heißt das folgendes: nun, da ich eine fast fix und fertige Diplomarbeit auf meinem Laptop habe, ist die Wahrscheinlichkeit dass ihm was furchtbares passiert hoch wie nie. z.B.
  • Der Hund frisst ihn
  • Das Haus brennt ab
  • Ich komm von der Bar heim, verwechsle es mit einer Tiefkühlpizza und gebs in die Mikrowelle.
Aber als verantwortungsvoller Student macht man ja regelmäßig Backups (macht ihr doch hoffentlich auch, oder?). Nur was bringts, wenn im Falle des brennenden Hauses zuerst der Laptop im Erdgeschoß in die ewigen Jagdgründe eingeht und eine Viertelstunde drauf die externe Festplatte im ersten Stock feuerbestattet wird. Angenommen, dass man selbst das Inferno überlebt hat steht man dann verdammt belämmert da!

Aber endlich hab ich den ultimativen Weg gefunden um Murphy auszutricksen (jedenfalls was das Datenproblem angeht): Online-Backups! Das heißt, man sichert seine Daten nicht mehr auf einer Festplatte, die man dann in unmittelbarer Umgebung seines Laptops lagert, sondern IRGENDWO anders, und das sogar noch redundant.

Leider kann man keine hunderten Gigabytes irgendwo gratis raufladen. Ich hab mich für mozy.com entschieden, weil der Preis relativ moderat ist (5$ pro Monat) und die die ausgeklügeltsten Sicherheitsvorkehrungen haben (hier ist der Bericht).

Der Preis ist geringer als das was ich in den letzten Jahren für Sicherungsmedien ausgegeben habe und in meinen Augen voll gerechtfertigt. Und wenn ihr jetzt auch überlegt euch das anzuschaffen, dann könnt ihr direkt auf den Link da unten klicken - wenn ich nämlich 5 neue Nutzer anwerbe, bekomm' ich einen Gutschein - juhu!

View >>

Eines sollte ich noch anfügen. Man braucht ein bisserl Geduld. Abhängig von der Menge der Daten (Fotos, Filme, riesige Dokumente) und der Geschwindigkeit der Internetverbindung kann die erste komplette Sicherung schon mal eine Woche (!) dauern. Wenn man das mal erledigt hat, geht das Hinzufügen neuer Daten wesentlich schneller.

Transatlantisches

Reden > Schreien > Jodeln > Rauchzeichen > Ponyexpress > Telegramm > Telefon > Fax > Internet > Skype > Videokonferenz

So, das war die Evolution der Kommunikation. Und abgesehen vom Ponyexpress und einem Telegramm hab ich schon alles ausprobiert. Zugegeben, die einzige Reaktion die meine Rauchzeichen verursacht haben, waren besorgte Nachbarn ("Brennts da?").

Wenn man nun von der Amerikanischen Westküste mittels Rauchzeichen nach Hause "telefonieren" möchte, müsste das schon ein beunruhigend großes Lagerfeuer sein. Aber zum Glück gibts ja das Internet und Skype.



Hier ein "Screenshot" von einer meiner täglichen Konferenz mit der einzigartigen Doris. Die Qualität ist nicht überragend, dafür ist's gratis.

Ich kann aber nicht nur mit der Doris videonieren, nein heute hab ich mit meinem Prof. geredet, bei dem ich meine Diplomarbeit schreibe. Vor ein paar Tagen hab ich ihm nämlich eine erste finale Version geschickt und wollte seine Meinung dazu wissen. Was soll ich sagen, sie gefällt ihm :)))

Jetzt werd ich sie noch dem Colin schicken, der sie korrekturlesen wird (ich hab sie auf Englisch geschrieben) und dann wars das! Juhu! Der Titel ist übrigens: The Converse Piezoelectric Effect in Wood and Cellulose Materials.

Dienstag, 4. August 2009

My House is my Castle

Hab ich schon mal erwähnt, dass es Fortuna gut mit mir meint? Kann mich echt nicht beklagen! Und im August hab ich den Jackpot gewonnen. Ich wohn nämlich gratis!

Meine Professorin, die mich hier eigentlich betreuen sollte, macht nämlich Urlaub. Mitsamt Kind und Kegel... nun ja nicht ganz Kegel. Der Hund bleibt hier und das Haus auch. Und dafür brauchen sie einen, der drauf aufpasst.

Ich war ziemlich überrascht, als sie mich gefragt hat, ob ich das machen wollte. Immerhin hab ich sie davor nur zweimal in persona gesehen. Aber nachdem sie mir das Haus gezeigt hat, war die Antwort klar: na sicher!

Eigentlich wollte ich ja im August noch in meinem Apartment wohnen bleiben, aber das Angobot beinhaltete eben einen Fernseher, eine große Küche ein Auto und ... wie gesagt, gratis.

Vom Haus selbst möchte ich keine Fotos ins Internet stellen, aber das Auto ist schon mal nicht schlecht. Ein 6 Zylinder (6 l Hubraum) 235PS Dodge Ram PickUp-Truck. Ist ganz spaßig zu fahren, man sitzt ca. doppelt so hoch, als in einem normalen Auto.


Weiters bin ich während des Augusts für den Gus zuständig. Das ist der coolste Hund, den ich bislang getroffen hab. Abgesehen davon, dass er aufs Wort folgt, darf er nicht ins Haus und bellt nie (noch kein einziges Mal).


Und hier noch ein Foto von der Veranda - da sitz ich gerade und arbeit am Laptop! Das Wetter hier ist übrigens ein Wahnsinn - seit einer Woche gabs nicht mal ein Wolkerl am Himmel, jeden Tag ists sonnig und über 30° C.

Samstag, 1. August 2009

WA, UT, AZ, CA, OR

Ein Zeiterl ist's schon her, als ich das letzte Mal einen gscheiten Blog-Eintrag verfasst habe. Aber immerhin hab ich im Juli 4330 Meilen auf meiner Reise durch die Westküste der USA zurückgelegt. Fotos und die Reiseroute hab ich eh schon gepostet, aber jetzt nachdem ich wieder zurück bin kann ich Bilanz über die Reise ziehen. Eine äußerst zufriedenstellende. In insgesamt 18 Tagen war ich in vier Metropolen (Salt Lake City, Las Vegas, San Diego, San Francisco), hab fünf Nationalparks besucht (Grand Canyon, Joshua Tree, Sequoia, Yosemite, Redwoods), hab gelernt, wie man auf Chinesisch anstoßt ("Gan Bei") und konnte beim Klettern in San Fancisco die Golden Gate Bridge im Morgengrauen beobachten.

Nachdem ich das alles unmöglich niederschreiben kann (bzw. will), stell ich stellvertretend ein paar signifikante Fotos rein.

Las Vegas

Wo findet man den Eiffelturm neben Venedigs Kanälen, wo reiht sich Casino an Casino und - am allerwichtigsten - wo kann man in den USA legal Alkohol auf der Straße konsumieren? Richtig - Viva Las Vegas!

Grand Canyon

Die schieren Ausmaße dieses Naturwunders sind auf keinen Fall zu begreifen. Die größte Schlucht der Welt ist ein Ort konstanten Unglaubens. Es ist einfach so unglaublich groß - die Nordkante ist von meinem Standort über 3 km weit entfernt.

Joshua Tree National Park


Meine erste Outdoor-Kletterei hatte ich im Joshua Tree National Park. Ein pittoresker Ort, vertreute Yucca-Palmen (wie die Joshua-Trees auf Deutsch heißen) und der perfekte Granit zum Klettern. Garniert mit Temperaturen von über 40 °C.

San Diego



Baywatch hätte genau so gut in San Diego spielen können. Es hat jeden Tag 27-30 °C, es regnet do gut wie nie und die Leute rennen in Bikinis/Badeshorts herum. Der perfekte Ort um Surfen auszuprobieren... für einen geübten Snowboarder wie mich, kann das nicht so schwierig sein, dachte ich mir - und hab mich getäuscht!

Sequioa National Park

Im Sequioa National Park hatte ich eine Audienz beim General Sherman. Seines Zeichens größter Baum der Welt. Privataudienz sogar. Irgendwie war ich nämlich der erste auf den Beinen und verbrachte an einem traumhaften Morgen eine halbe Stunde ganz allein bei diesem Mordstrum Sequoia.

Yosemite Valley


Der Ort wo sich der Granit-Gott ausgetobt hat ist heutzutage als Yosemite Valley bekannt. Die vertikalen Wänden sind berüchtigt, die Anzahl der Kletterer die sich daran probiert haben Legion!

San Francisco


Ein absolut typisches Bild der Golden Gate Bridge. In den allermeisten Fällen versteckt sie sich unter einer Wolkendecke. Machte aber nichts, San Francisco war auch bei bescheidenem Wetter eine faszinierende Stadt.

Lower Columbia Valley

Dieses Foto machte ich bereits am Weg zurück nach Pullman. In Oregon bin ich einige hundert Kilometer dem Columbia River, einem mächtigen Strom in Nordamerika gefolgt. Auch hier: wunderschöne Landschaft, beeindruckende Natur.

Samstag, 25. Juli 2009

Fotos San Francisco

Gestern bin ich wieder wohlbehalten in Pullman angekommen, nachdem ich mehr als 6000 km in den letzten zweieinhalb Wochen gafahren bin. pffff. War aber eine Wahnsinnsreise. Jetzt werd ich mal nach und nach die Fotos raufstellen: hier die Bilder von San Franciso.

Und um mal zu illustrieren, wie weit ich tatsächlich gefahren bin stell ich meine gesamt Route rein - ihr müsst da ein bisserl rauszoomen:


Größere Kartenansicht

Montag, 20. Juli 2009

Fotos vom Yosemite Valley

Hi und liebe Grüße aus San Francisco!

Davon berichte ich euch später, aber die Fotos vom Yosemite Valley hätt ich bei der Hand. Viel Spaß!

Freitag, 17. Juli 2009

Road Trip Fotos Nr. 2

Bin gerade in einem Motel in Fresno, California. Nachdem ich Kürze in Richtung Yosemite National Park weiterfahre, stell ich nur kurz einen Link zu den letzten Fotos rein:

USA Road Trip - 2


see you soon

Montag, 13. Juli 2009

Road Trip

On the Road again...
Okay, das wird ein kürzeres Update. Ich bin gerade auf meinem mehrwöchigen Road-Trip. Derzeit weile ich in der wunderschönen Stadt San Diego, fast schon in Mexiko! Aber wie es halt so ist, hab ich nicht recht viel Zeit vorm Computer zu sitzen. Also machen wirs so: ich stell euch mal die bisherige Reiseroute rein und dazu ein Link mit den Fotos, die ich bisher gemacht hab.


Größere Kartenansicht

Hier zu den Fotos

Montag, 6. Juli 2009

Independence day

Irgendwas stimmt da nicht... Feierwerk mitten im Jahr? Und ohne einen Tropfen Bier? Hmm... es handelte sich also weder um Silvester, noch ums Strandfest Seekirchen. Nein, der Grund für das jährliche Himmel-Befeuern in Amerika nennt sich "4th of July".

Das ist der amerikanische Unabhängigkeitstag. Wenn ich mich nicht täusche, wurde am 4. Juli 1776 die Declaration of Independence unterzeichnet und die Vereinigten Staaten waren somit frei... (und so nebenbei einer der ältesten demokratischen Staaten der Welt).

Doch um ehrlich zu sein, darum geht's eigentlich gar nicht. Der Independence-Day wird hier mehr als großes Familienfest gesehen, wo man sich mit seinen näheren Anverwandten des Abends im Park versammelt um das große Feuerwerk zu beobachten.

Mangels eigener Familie, hab ich mich wieder mal bei Jeremy und Rayna mit ihren Kindern Amber und Aiden eingeklinkt. Manchmal komm ich mir schon kuckuckshaft vor ;)

Wie gesagt, das hier ist ein Familienfest. Also alles nett und schön und gute Stimmung. Die Polizei ist natürlich auch unterwegs, aber nur um "Glow-Sticks" zu verteilen. Und vielleicht auch um darauf aufzupassen, dass ja keiner ein Bier mitnimmt, oder selbst ein Raketerl abschießt.



Es war übrigens heiß ... sehr heiß (ja, es tut mir eh leid, angesichts des Wetters in Österreich). Aber denkste, irgendwer würde da mit nacktem Oberkörper im Park sitzen... pfff. Nix da. Schade, der Unterschied zwischen Unterarmen und Schulter schaut bei schon so aus wie der zwischen Toastbrot und Pumpernickel.


Hier ein ziemlich cooles Foto vom Aiden mit seinen Glowsticks. Die Beleuchtung bemerkenswert. Das ist gelungen, weil während der Belichtungszeit, eine andere Kamera genau auf ihn geblitzt hat.



Ja, eine große USA-Flagge gab's auch. Überhaupt war es ein sehr, sehr patriotischer Abend. "Oh, America, great Land of the free" ,"I will always think on those who fell, fighting for my freedom" und so weiter. Solche Lieder wurden beim Feuerwerk gespielt. Am Nachmittag gab's allerdings zwei Live-Bands, von denen mir vor allem zwei Lieder in Erinnerung blieben: "This Land is your Land" von Woodie Guthrie und "The Star Sprangled Banner" von Jimmy Hendrix. Beide dieser Lieder wurden wirklich toll gespielt und repräsentieren aber einen durchaus amerika-kritischen, Ansatz. Hat mir gut gefallen.

Ach ja, noch ein Lied will ich euch nicht vorenthalten. Benötigt zwar ein bisschen fortgeschritteneres Englisch, ist aber großartig lustig: I'm my own Grandpa.



Zum Schluss noch ein Foto von meiner Veranda. Denn was gehört zu einem Feuerwerk an einem lauen Sommerabend unweigerlich dazu? Richtig, ein Feuer. Glücklicherweise, war die Feuerwehr keine 5 Minuten da nachdem zwei Deppen die Böschung vor meinem Apartment entzündet hatten. Well done, Kameraden!

Samstag, 4. Juli 2009

1978 "Der Wienerschnitzel" commercial

Jetzt muss ich nochmal ins gleiche Horn stoßen, ins Schnitzelhorn nämlich. Nachdem ich vor kurzem gezeigt hab, was die hier in Pullman unter einem Wienerschnitzel verstehen (ein brösellos paniertes Stück Fleisch mit Toastbrot) muss ich jetzt ein bisschen weiter ausholen.

Im Südwesten der USA gibt es nämlich eine Fast Food Kette die sich selbst "der Wienerschnitzel" nennt. Na jetzt ratet mal was die im Angebot haben... FALSCH. Da gibt es kein Schnitzel, schon gar kein Wienerschnitzel. Dafür Hamburger und Hotdogs (wie dieser Werbefilm aus1978 eindrücklich zeigt).

Wie der Name zustande kam weiß ich nicht wirklich. Wahrscheinlich über die Hotdogs. Die Würschtln, die man da reinsteckt, nennt man hier nämlich "Wieners".

Und somit hab ich schon meine nächste kulinarische Aufgabe gefunden: suche eine "Wienerschnitzel" Filiale und versuche ein Wienerschnitzel zu bekommen - einen Versuch ist's wert.

Mittwoch, 1. Juli 2009

[ɛkspeʀimɛnt] No. II

Mal wieder ein kleines Update, woran ich so arbeite? Bitte sehr! Hier am Foto seht ihr die Maschine, an der ich meine dynamisch mechanischen Analysen durchführen werde. Der mittlere blaue Kolben, der waagerecht steht, ist tatsächlich eine kleiner Ofen mit einer noch viel kleineren Prüfmaschine drin. Da kann man an einer Probe anziehen und die resultierende Kraft messen. Und das unter den verschiedensten Temperaturen (von -180° bis weit über 300°C).


Die Frage ist nun, in welchem Temperaturbereich soll ich meine Proben messen. Nach Absprache mit Prof. Gindl in Wien hab ich die untere Grenze auf Raumtemperatur gesetzt. Das erspart mir auch das ganze Herumgewürx mit den Kryo(Kühl)-Tanks. Die obere Grenze musste ich allerdings noch ermitteln. Wie ihr euch erinnert, sind meine Proben aus Cellulose. Das heißt, ab einer gewissen Temperatur werden die, genau so wie Holz, zu brennen anfangen oder, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist, einfach zu abgebaut werden.


Die oben gezeigte Maschine, kann dies nun ermitteln. Das ganze nennt man thermogravimetrische Analyse, TGA. Dazu gibt man kleine Schinpsel in eine Keramikschale. Diese werden dann in der Maschine sehr hohen Temperaturen ausgesetzt (ich ging rauf bis 600 °C). Das ganze geschieht allerings in einer Stickstoff-Atmosphäre, eine exotherme Verbrennung wird somit ausgeschlossen.


Hier sind wir gerade bei einer Temperatur von 510 °C. Ein Versuch dauert alles zusammen ca. eine dreiviertel Stunde, insgesamt hab ich sieben verschiedene Materialien untersucht.



Und so schaut das Resultat aus. Hier sieht man das Gewicht der Probe, in Abhängigkeit von der Temperatur. Solange das Gewicht halbwegs gleich bleibt, ist die Probe noch intakt, wenn das Gewicht dann massiv abfällt, hat man die Degradationstemperatur gefunden. Diese liegt bei meinen Proben zwischen 300 und 320 °C. Das heißt, wenn ich unter 300°C bei meiner DMA bleibe, müsste ich brauchbare Resultate bekommen.
Posted by Picasa

Montag, 29. Juni 2009

Das Wienerznitzel!

Könnt ihr euch noch an das Old European Restaurant in Pullman erinnern. Jenes, das behauptete ein 'Authentic Wienerznitel' zu servieren.

Heute war es nun soweit, diese Behauptung zu überprüfen. Also hab ich mich zum Mittagessen mit Rayna und Jeremy dort getroffen. Abendessen wird dort interessanterweise keines serviert, interessante Geschäftsstrategie.


Auf der Speisekarte wird neben den Speisen auch die Familiengeschichte präsentiert. Diese geht zurück auf deutsche, bzw. dänische Großeltern. Die sind offenbar mittlerweile schon so senil, dass man es mit der Authentizität der angebotenen Speisen nicht mehr so genau nimmt. Mein Wienerschnitzel jedenfalls war der Hammer:


Also, was haben wir hier denn Gutes? Von rechts beginnend das Schnitzi, welches keines war. Erstens zu dick, zweitens keine Brösel in der Panier und drittens ... ähm ... ja, das Fleisch. Ich kann euch echt nicht sagen, was das war. Ich tippe mal schon auf Schweinefleisch, aber es hatte eine Textur, als hätte man 2000 Büroklammern reingetackert, diese dann mit einer Zange wieder rausgezogen und das Überbleibsel irgendwie in eine Schnitzelähnliche Form gepresst. Geschmeckt hat es außer nach Salz und Fett.

Dann die zwei Tägerln mit den Marmeladen. Das eine war Himbeere, das andere HÄTTE tatsächlich Preiselbeere sein sollen. Da bin ich aber erst draufgekommen, als ich nachgeschaut habe, was linganberries sind. Hat jedenfalls außer süß nicht nach viel geschmeckt.

Die Himbeermarmelade wurde übrigens serviert, damit man sie auf die frisch getoasteten und mit Butter bestrichenen Toastscheiben streichen kann. In Pullman gehört das nämlich zu einem authentischen Wienerschnitzel dazu. Muss ich in Wien bisslang übersehen haben.

Wenigens waren Erdäpfel dabei. Allerdings nicht in wohlschmeckender Salatform, wie ich sie gern hab, sondern so eine Art Rösti. Um es kurz zu machen: schmeckten nach nichts, nichtmal nach Salz.

Das war aber noch nicht alles. Dazu wurde dann noch mit kurzer Verspätung ein Tellerchen mit Apfelspalten gereicht. Vielleicht als gesundes Feigenblatt für das fette Essen am Teller? Ich weiß es nicht. Werbung für die österreichische Küche wird in diesem Restaurant aber sicherlich nicht gemacht.

Als bekennender Kaffee-Aficionado musste ich mir dann noch eine Tasse 'Austrian Coffee' geben. Laut Speisekarte trinken wir den gerne süß und würzig (spicy). Nun ja, süß war dieses Gebräu, welches von einem noch süßerem Schlagobers-Haufen bedekt wurde. Als würzige Note streute man dann noch ein bisschen Zimt-Zucker Mischung oben drauf. Na servas. Ob der Kaffee gut oder schlecht war, trau ich mir nicht wirklich zu sagen, ich konnte nicht sehr viel davon schmecken.

Alles in allem: ernüchternde Erfahrung. Nach alldem was ich an dem Ensemble auszusetzen hatte, musste ich Rayna und Jeremy versprechen, mal richtige Wienerschnitzel für sie zu machen. Vielleicht sollte ich eines mehr machen und dem Koch vom 'Old European Restaurant' zukommen lassen...

Freitag, 26. Juni 2009

Ich glaub, ich kauf mir einen Toyota!

Das muss man gesehen haben:

Dienstag, 23. Juni 2009

[ɛkspeʀimɛnt]

Heute im Chat:
Bruder Franz: Und was machst du so die ganze Zeit?

Ich: Fang heute mit den Experimenten an!
Bruder: Und welchen...?

Gute Frage, Franz. Zeit für eine genauere Erklärung.

Ich bin hier auf einem Forschungsprojekt, bei dem die mechanischen Eigenschaften eines neuen Cellullose-Werkstoffes erforscht werden. Dieser Werkstoff besteht aus Zellulose-Fasern, die partiell angelöst und dann wieder ausgefällt werden.

Das hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach - man nehme Flax-Fasern (die sehr viel Zellulose enthalten) und forme ein Matte daraus. Diese Matte lege man dann in ein Lösungsmittel, das imstande ist, Zellulose aufzulösen. Dann lässt man das Lösungsmittel lösen, aber nur ein bisserl. Das heißt, die Oberfläche der Zellulose-Stränge wurde angelöst, es liegen aber immer noch intakte Stränge vor. Dann stoppt man das Lösungsmittel (z.B. durch Abkühlung), entfernt es aus der Matte und verpresst dann diese Matte - that's it.

Dazu muss man wissen, dass die Zellulose in den Fasern großteils kristallin vorliegt. Also mit einer genau definierter Struktur. Die Zellulose, die aufgelöst wurde und danach wieder ausgefällt wird, ist hingegen amorph - das heißt, die Moleküle liegen zufällig verteilt vor. Diese amorphe Zellulose umgibt dann die Zellulose-Stränge und wirkt wie eine Art Klebstoff. Man kann also von einem Cellulose Self-Reinforced Composite, einem selbst verstärkten Zellulose Werkstoff sprechen.


Hier eine Grafik aus einer Publikation, die sich mit einem ganz ähnlichen Ansatz beschäftigt.


Quelle: N Soykeabkaew, T Nishino , TPeijs (2009) All-cellulose composites of regenerated cellulose fibres by surface selective dissolution; Composites Part A, 321-328)



Das Ganze bringt jetzt mehrere Vorteile mit sich.
  • Biologische Abbaubarkeit. Dieser Werkstoff besteht aus reiner Zellulose und ist demnach auch problemlos abbaubar
  • Thermische Verwertung. Man kann es bedenkenlos genau so wie Holz verbrennen.
  • Gute Mechanische Eigenschaften. Das Material ist für einen bio-based Werkstoff herausragend fest.
Aber Festigkeit (wieviel hält das Material aus, bevor es reißt) ist nicht die einzige mechanische Eigenschaft, die von Bedeutung ist. So ist es sehr maßgeblich, wie sehr sich das Material mit ansteigender Last dehnt (Elastizitätsmodul) oder wie weit es sich dehnt, bevor es reißt.

Doch dies sind nur die statischen mechanischen Eigenschaften - das heißt man spannt eine Probe in die Testmaschine ein, zieht laaaaaangsam daran an und zeichnet die Spannung (=Belastung) sowie die Längenänderung der Probe auf.

Um einen Werkstoff vollständig mechanisch zu beschreiben, muss man allerdings auch die dynamisch mechanischen Eigenschaften bestimmen. Das heißt, es reicht nicht einfach laaaangsam daran anziehen. In der Wirklichkeit kommt es ja auch immer zu sehr un-statischen Belastungen, wie z.B. Vibrationen. Um diese dynamischen mechanischen Eigenschaften zu beschreiben, gibt es nun wieder andere Kennwerte. Wie z.B. den dynamischen E-Modul, oder den Loss-Modulus (für Interessierte gibts hier eine sehr gute Einführung in die Thematik)

Und jetzt sind wir endlich bei dem angekommen, was ich hier mache. Meine Aufgabe ist es, von dem Zellulose-Werkstoff die dynamisch mechanischen Eigenschaften zu bestimmen. Und wie ich das mache, beschreib ich im kommenden Post (da gibt's auch mehr Fotos :)

Sonntag, 21. Juni 2009

Das Holzgerüst am heiligen Feuerloch

Der Freitag ging vorüber und dann kam der Samstag. Und mit ihm kam das Wochenende. Und mit dem Wochenende kam eine der typischen amerikanischen Wochenendbeschäftigungen daher: ein Barbecue*.

Zwei der Mädels die beim Campen am Snake River dabei waren, hatten zu einer zünftigen Grillerei geladen. Nun ja, ich bin der letzte, der bei so etwas nein sagt.


Und so versammelte sich ein bunter Haufen junger Leute und Hunde in Christinas Garten um dem Fleisch den Gar(aus) zu machen (sorry für den Schmäh, musste sein ;).

Unser BBQ bestand aus Burgern und Hotdogs. Hotdogs sind so einfach zu beschreiben und schmecken auch ein bisserl schlicht. Würschtel braten in ein Brot rein und Ketchup/Mayo/Senf/Gurkerl-Paste drauf: fertig! Beim Burger wirds ein bisserl diffizieler. Man nehme:
  • Den eigentlichen Burger (sprich Böaga = Fleischlaberl). Der besteht aus 100% Rindfleich und wird üblicherweise fix und fertig tiefgekühlt gekauft. Am Besten in Familienpackungen mit 20, 50 oder gleich 100 Stück. Bevor dieser ins Weckel gegeben wird, legt man noch eine Scheibe Käse drüber.
  • Den Bun (sprich Bann = Weckerl). Dieser muss kreisrund sein, eine schaumgummiartige Konsistenz haben, nach nix schmecken und ein paar Sesam-Kerndln drauf haben.
  • Ein Salatblatt (damit die Mayonnaise nicht das Weckerl penetrieren kann)
  • Diverse Saußen: Ketchup, Mayonnaise, Relish, Senf...
  • Wenn vorhanden noch knusprig gebratener Speck drauf und fertig.


Da ist das Fett getropft. Direkt auf den Gasbrenstab. ->wuuuusch, Stichflamme. Geraucht hat's und lustig wars. (Und das restlich Fett ist auf den Boden getropft und der Hund hats gefressen - na serwas, der wird a 'Diarrhea' kriegen :)


Natürlich konnte das alles nicht so glatt gehen. Da ist nämlich so ein lästiger Europäer (ich) aufgetaucht und wollte Shrimpsspieße grillen. Ob Gliederfüßer überhaupt zur Ernährung von Menschen dienen sollten ist die eine Frage, ob meine Zehnfußkrebse am Stecken auf einem echten amerikanischen BBQ-Grill akzeptiert würden, eine andere.



Aber natürlich war das kein Problem. Als ich dann die Zucchini draufgelegt habe, hat mich aber doch tatsächlich eine gefragt, ob ich denn eine gesunde Person sei? ('Are you a healthy person'). Hmm...

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, hab ich die meisten meiner Spieße dann unter den Gästen verteilt und mich an den Burgern gütlich getan.


Europa im Gesamten und Österreich im Speziellen ist den USA ja oft um einiges voraus. Z.B. was die Qualität von Waschmaschinen, Geschirrspülern, Klopapier oder allgemein Klos angeht (das ist aber eine andere Geschichte). Dafür gibts aber auch Sachen, wo uns die Amerikaner ein paar Nasenlängen voraus sind. Eine davon ist Camping-Ausrüstung. Der obige 'Rocking Campingchair' - Camping-Schaukelstuhl ist doch absolut cool.

Später dann haben wir noch Guitarr-Hero auf der Wii gespielt, damit den Kindern nicht fad wurde. Das ist ein Konsolenspiel, bei dem man mit seinem Instrument versucht, ein Rock-Lied nachzuspielen. Hahahaha... ich hatte ja keine Ahnung, wie lustig das sein kann. Natürlich versuchte ich mich als Drummer (man beachte auch meine Stick-Haltung).


___
*Zum Schluss noch ein bisserl Etymologie: BBQ ist die Abkürzung für Barbecue. Der Begriff kommt offenbar aus aus dem Mexikanisch-Spanischen und bedeutet soviel wie "Heiliger Feuerplatz". Sagt zumindest das englische Wikipedia. Das deutsche Wikipedia allerdings behauptet, dass es sich aus dem Taíno-Wort buccan ableitet, welches früher ein Holzgerüst bezeichnete.

Hmm... verdammt. Nicht mal Wikipedia ist konsistent, worauf soll man sich denn sonst noch verlassen können?