Mittwoch, 1. Juli 2009

[ɛkspeʀimɛnt] No. II

Mal wieder ein kleines Update, woran ich so arbeite? Bitte sehr! Hier am Foto seht ihr die Maschine, an der ich meine dynamisch mechanischen Analysen durchführen werde. Der mittlere blaue Kolben, der waagerecht steht, ist tatsächlich eine kleiner Ofen mit einer noch viel kleineren Prüfmaschine drin. Da kann man an einer Probe anziehen und die resultierende Kraft messen. Und das unter den verschiedensten Temperaturen (von -180° bis weit über 300°C).


Die Frage ist nun, in welchem Temperaturbereich soll ich meine Proben messen. Nach Absprache mit Prof. Gindl in Wien hab ich die untere Grenze auf Raumtemperatur gesetzt. Das erspart mir auch das ganze Herumgewürx mit den Kryo(Kühl)-Tanks. Die obere Grenze musste ich allerdings noch ermitteln. Wie ihr euch erinnert, sind meine Proben aus Cellulose. Das heißt, ab einer gewissen Temperatur werden die, genau so wie Holz, zu brennen anfangen oder, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist, einfach zu abgebaut werden.


Die oben gezeigte Maschine, kann dies nun ermitteln. Das ganze nennt man thermogravimetrische Analyse, TGA. Dazu gibt man kleine Schinpsel in eine Keramikschale. Diese werden dann in der Maschine sehr hohen Temperaturen ausgesetzt (ich ging rauf bis 600 °C). Das ganze geschieht allerings in einer Stickstoff-Atmosphäre, eine exotherme Verbrennung wird somit ausgeschlossen.


Hier sind wir gerade bei einer Temperatur von 510 °C. Ein Versuch dauert alles zusammen ca. eine dreiviertel Stunde, insgesamt hab ich sieben verschiedene Materialien untersucht.



Und so schaut das Resultat aus. Hier sieht man das Gewicht der Probe, in Abhängigkeit von der Temperatur. Solange das Gewicht halbwegs gleich bleibt, ist die Probe noch intakt, wenn das Gewicht dann massiv abfällt, hat man die Degradationstemperatur gefunden. Diese liegt bei meinen Proben zwischen 300 und 320 °C. Das heißt, wenn ich unter 300°C bei meiner DMA bleibe, müsste ich brauchbare Resultate bekommen.
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