Sonntag, 21. Juni 2009

Das Holzgerüst am heiligen Feuerloch

Der Freitag ging vorüber und dann kam der Samstag. Und mit ihm kam das Wochenende. Und mit dem Wochenende kam eine der typischen amerikanischen Wochenendbeschäftigungen daher: ein Barbecue*.

Zwei der Mädels die beim Campen am Snake River dabei waren, hatten zu einer zünftigen Grillerei geladen. Nun ja, ich bin der letzte, der bei so etwas nein sagt.


Und so versammelte sich ein bunter Haufen junger Leute und Hunde in Christinas Garten um dem Fleisch den Gar(aus) zu machen (sorry für den Schmäh, musste sein ;).

Unser BBQ bestand aus Burgern und Hotdogs. Hotdogs sind so einfach zu beschreiben und schmecken auch ein bisserl schlicht. Würschtel braten in ein Brot rein und Ketchup/Mayo/Senf/Gurkerl-Paste drauf: fertig! Beim Burger wirds ein bisserl diffizieler. Man nehme:
  • Den eigentlichen Burger (sprich Böaga = Fleischlaberl). Der besteht aus 100% Rindfleich und wird üblicherweise fix und fertig tiefgekühlt gekauft. Am Besten in Familienpackungen mit 20, 50 oder gleich 100 Stück. Bevor dieser ins Weckel gegeben wird, legt man noch eine Scheibe Käse drüber.
  • Den Bun (sprich Bann = Weckerl). Dieser muss kreisrund sein, eine schaumgummiartige Konsistenz haben, nach nix schmecken und ein paar Sesam-Kerndln drauf haben.
  • Ein Salatblatt (damit die Mayonnaise nicht das Weckerl penetrieren kann)
  • Diverse Saußen: Ketchup, Mayonnaise, Relish, Senf...
  • Wenn vorhanden noch knusprig gebratener Speck drauf und fertig.


Da ist das Fett getropft. Direkt auf den Gasbrenstab. ->wuuuusch, Stichflamme. Geraucht hat's und lustig wars. (Und das restlich Fett ist auf den Boden getropft und der Hund hats gefressen - na serwas, der wird a 'Diarrhea' kriegen :)


Natürlich konnte das alles nicht so glatt gehen. Da ist nämlich so ein lästiger Europäer (ich) aufgetaucht und wollte Shrimpsspieße grillen. Ob Gliederfüßer überhaupt zur Ernährung von Menschen dienen sollten ist die eine Frage, ob meine Zehnfußkrebse am Stecken auf einem echten amerikanischen BBQ-Grill akzeptiert würden, eine andere.



Aber natürlich war das kein Problem. Als ich dann die Zucchini draufgelegt habe, hat mich aber doch tatsächlich eine gefragt, ob ich denn eine gesunde Person sei? ('Are you a healthy person'). Hmm...

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, hab ich die meisten meiner Spieße dann unter den Gästen verteilt und mich an den Burgern gütlich getan.


Europa im Gesamten und Österreich im Speziellen ist den USA ja oft um einiges voraus. Z.B. was die Qualität von Waschmaschinen, Geschirrspülern, Klopapier oder allgemein Klos angeht (das ist aber eine andere Geschichte). Dafür gibts aber auch Sachen, wo uns die Amerikaner ein paar Nasenlängen voraus sind. Eine davon ist Camping-Ausrüstung. Der obige 'Rocking Campingchair' - Camping-Schaukelstuhl ist doch absolut cool.

Später dann haben wir noch Guitarr-Hero auf der Wii gespielt, damit den Kindern nicht fad wurde. Das ist ein Konsolenspiel, bei dem man mit seinem Instrument versucht, ein Rock-Lied nachzuspielen. Hahahaha... ich hatte ja keine Ahnung, wie lustig das sein kann. Natürlich versuchte ich mich als Drummer (man beachte auch meine Stick-Haltung).


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*Zum Schluss noch ein bisserl Etymologie: BBQ ist die Abkürzung für Barbecue. Der Begriff kommt offenbar aus aus dem Mexikanisch-Spanischen und bedeutet soviel wie "Heiliger Feuerplatz". Sagt zumindest das englische Wikipedia. Das deutsche Wikipedia allerdings behauptet, dass es sich aus dem Taíno-Wort buccan ableitet, welches früher ein Holzgerüst bezeichnete.

Hmm... verdammt. Nicht mal Wikipedia ist konsistent, worauf soll man sich denn sonst noch verlassen können?

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