Montag, 1. Dezember 2008

Thanksgiving Trip 1 - auf nach Kanada

Wollt ihr wissen, wie man sich nach zwölf Stunden Autofahrt als Fahrer fühlt? Dann lest nur weiter, dazu komm ich nämlich später, einige Blogeinträge später. Wie ihr aus dem letzten Blog entnehmen konntet, hatten wir uns ja eine ziemliche Tour für unsere Thanksgiving-Ferien vorgenommen. Begonnen hat es letzte Woche Mittwoch, als ich mit Eric gemeinsam nach Washington fahren konnte. Er musste zum Flughafen, um zu einem Vorstellungsgespräch zu fliegen, ich musste zum Flughafen um unser Mietauto abzuholen.
Es war ein Kia Spectra und die Angestellte bei der Mietwagenfirma hat mich ja fast mitleidig angeschaut. In ihren Augen war das offenbar einfach ein Minifuziauto, keinesfalls für eine richtige Reise geeignet – ich behaupte, dass ich das Gegenteil belegen kann.


Am Donnerstag gings jedenfalls zurück nach Morgantown und Freitagvormittag nachdem Doris ihre Präsentation gehalten hatte und die Italienerinnen endlich ihre Schlafsäcke ausgeliehen hatten drehten wir die Nase unseres Kias Richtung Norden – Ziel Niagarafälle. Der Wetterbericht war ja einigermaßen mies – Schneeschauer während des ganzen ersten Tages. Die Fahrt war aber dann recht angenehm, der Schneefall war immer recht leicht, blieb nie auf der Straße liegen und war also kein Problem. Nach gut fünf Stunden Fahrt (mit einer Pause bei Krispy-Kreme-Doughnuts ;) sind wir dann an der kanadischen Grenze angekommen.

Wäre es gaaanz leise gewesen (ohne dröhnenden Interstate Verkehr) hätte man dort vielleicht schon die Niagarafälle hören können. Die liegen nämlich genau an der USA-Kanada Grenze, nicht weit weg von Buffalo und Toronto. Das war dann auch unser nächstes Ziel – die berühmtesten Wasserfälle der Welt.
Bevor ich beschreibe, was wir dort sahen, muss ich mal in der Geschichte zurückgehen. Ich stelle mir gerade die ersten westlichen Siedler vor, vielleicht im 16. Jahrhundert. Eventuell wurden wurde es ihnen von Ureinwohnern gezeigt, eventuell haben sie es selbst gefunden. Aber sie haben sicher meilenweit entfernt schon ein konstantes Dröhnen gehört, sind dem wahrscheinlich durch dichte Wälder gefolgt um dann überraschend ein Naturschauspiel zu entdecken, welches Seinesgleichen sucht. Ich wünschte, ich hätte einen Blick auf die Niagarafälle vor fünfhundert Jahren werfen können. Heutzutage sind die Fälle zwar immer noch imposant und sehr beeindruckend, aber das Ufer schaut aus wie Las Vegas. Leuchtreklame, Hochhäuser und Casinos - ich bezweifle, dass man ein touristisches Ziel irgendwie noch mehr kommerziell ausschlachten kann, als das hier passiert. Wir sollten froh sein, dass sie wenigstens gratis anschauen durften…



Als wir am Freitag also bei den Fällen waren, war es schon dunkel. Wir sind daraufhin zu unserem Couchsurfing Host gefahren, der in St. Catharines war, eine Stadt die ca. 20 min entfernt war. Diesmal beherbergten uns Eva und Rich die gemeinsam ein kleines Haus bewohnen. Klein, aber groß genug um vier Schlafsack inklusive müdem Inhalt für die Nacht aufzunehmen.



Noch eine kleine Anmerkung am Rande: Als wir in einem Liquorstore nach einem Gastgeschenk gesucht haben fanden wir Stiegl Bier. Wie cool ist das denn. In einem zufällig gefundenen Alkoholgeschäft in einer kleinen Stadt in Kanada gibt es Stiegl Bier.




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