Ab 30. Dezember haben wir ein Zimmer in Manhattan - Silvester in New York. Um bis dahin ein bisserl mobil zu bleiben, haben wir uns wieder ein Auto gemietet, das ich vergangenen Dienstag in Manhattan abgeholt habe. Während der Fahr hab ich dann aber ein bisschen gezweifelt, ob es die 7 Stunden Fahrt wirklich wert war, dass wir uns eine Einwegmietgebühr erspart haben. Auf den letzten 200 km hatte ich nämlich etwas ungute Fahrtbedingungen.
Während es in höheren Schichten regnete, schob sich knapp über der Oberfläche Kaltluft dazwischen. Das hatte zur Folge, dass es regnete obwohl die Temperatur bei ca. -2°C war. Und sobald der Regen auf der Straße oder auf dem Auto aufkam fror er... Hier hab ich ein Foto vom Auto, ihr könnt euch vorstellen, wie rutschig die Straße war!
Apropro Auto: gemietet hätten wir ja eigentlich einen Chevrolet Avio - einen Kleinwagen. Als ich die Karre dann abholen wollte, hatten die keinen mehr von den kleinen und sie mussten mir das Nächstgrößere geben - einen nagelneuen Toyota Rav4 V6 mit Allradantrieb und 269 PS (!!!). Schon ein tolles Auto!
Auf dem Weg dahin kamen wir bei der New River Gorge vorbei. Diese Schlucht ist berühmt für Raften und die New River Bridge. Als wir dort waren, sind gerade Nebelschwaden durchgezogen - coole Stimmung an der größten einbogigen Stahlbrücke der USA.
Nachdem wir dann schlussendlich beim Gerald angekommen sind (auch Google Maps ist nicht unfehlbar, "grmpf") waren wir dann eh ziemlich müde. Tags darauf hat er uns das Institut gezeigt wo er arbeitete und wir waren bei zwei wissenschaftlichen Vorträgen dabei. Interessant. Wie ihr an unseren komischen Hüten erkennen könnt, war der Tag damit aber noch nicht vorbei (tatsächlich hat er noch ziemlich lange gedauer ; )
Knoxville liegt mitten im Bible-Belt und dementsprechend aktiv sind christliche Gruppierungen. Eine davon lädt immer wieder internationale Studenten zu diversen Veranstaltungen ein. Und nachdem wir ja auch Austauschstudenten sind, hat uns Gerald einfach zu einer Weihnachtsparty mitgenommen. Die Veranstalter derer sind sehr reich. Oder lasst mich mal so sagen: sehr beeindruckendes Haus/Villa. Im Laufe des Abends gab es ein großes Buffet und danach zogen wir durch die Nachbarschaft um Weihnachtslieder zu singen - war schon lustig (wer weiß wie gut ich singen kann, kann sich das jetzt lebhaft vorstellen, haha).
Nun ja, nachdem es auf der Party weder Bier noch Wein oder sonstwas gab, war alles um 10 am Abend wieder vorbei und wir sind in eine Bar. Neben Gerald waren auch noch Randy und Aziz mit.
Aziz ist ein Austauschstudent aus Saudi Arabien. Er war ein erstaunlich guter Billiard Spieler und wir hatte eine Mordsgaudi mit ihm. Nachdem er in Saudi Arabien ja gar keinen Alkohol trinken darf, nutzt er seinen Auslandsaufenthalt um ein bisschen was nachzuholen.
Glücksspiel ist ebenfalls verboten und so sind wir später noch Poker spielen gegangen. Aziz ist der perfekte Poker-Gegner - er ist kein einziges Mal ausgestiegen, hat immer höher geboten, als hätte er unendlich viele Pennies (um die haben wir gespielt) zur Verfügung. Ich nenn das die Ölfeld-Strategie.
Tags darauf sind wir noch in ein riesiges Outlet-Center gefahren und haben ein paar Schnäppchen gesucht - und, oh ja, auch gefunden. Später sind wir zur Knoxville-Philharmonie gegangen, die ein Weihnachtskonzert gespielt haben. Nun ja, was soll ich sagen... Es hat ja gut angefangen, mit Tschaikovski. Aber dann gings bergab. Zuerst kamen Ballettänzerinnen, die eher die Figur und Grazie von Eishockeyspielern hatten. Aber als dann ein Sänger als Santa Claus über die Bühne hüpfte und Rock Christmas sang und Witze erzählte, wusste ich wieder, was wir an den Wiener Philharmonikern bzw. Symphonikern haben.
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